Schultes: Eiseskälte zeigt, wie wichtig Strom und Wärme aus Biogas und Biomasse sind

Feb 16, 2017 | Allgemein

Wesentliches Anliegen der Ökostromgesetznovelle: Höhere Versorgungssicherheit

Wien, 15. Februar 2017 – „Der eiskalte Jänner hat gezeigt, dass wir alle erneuerbaren Energien für eine sichere Versorgung brauchen. Gerade im Winter liefern Biogas- und Biomasse-Anlagen mit moderner Kraft-Wärme-Kopplung verlässlich Strom und Wärme für Hunderttausende Haushalte. Daher müssen diese Anlagen im Rahmen des Ökostromsystems auch weiterhin betrieben werden können. Es wird höchste Zeit, dass endlich die jahrelangen Verhandlungen zur längst überfälligen Ökostromgesetznovelle abgeschlossen werden. Die noch in Begutachtung befindlichen Entwürfe müssen jedoch verbessert werden. Nur so können bestehende Ökostromanlagen erhalten und wieder neuer Schwung in den Ökostromausbau gebracht werden“,  forderte Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.

Sicherer Ökostrom statt riskante Kernkraftwerke

„Die jüngsten Probleme in französischen und belgischen Kernkraftwerken sind sehr beunruhigend. Immer mehr dieser Werke fallen aus und führen zu hohen Risiken im europäischen Strommarkt sowie letztendlich zu exorbitanten Abbruchkosten. Wir müssen riskante Kernkraftwerke in der EU stoppen und stattdessen sämtliche Ökostromtechnologien weiter ausbauen“, so Schultes.

Wertschöpfung für Regionen statt 10 Mrd. Euro ins Ausland

„Auch die aktuelle Energiebilanz der Statistik Austria zeigt den Handlungsbedarf in Österreich sehr klar auf: Nach wie vor importieren wir zwei Drittel unseres Energiebedarfs als Öl und Gas aus Krisengebieten und als Strom aus Kern- und Kohlekraftwerken. Das Energie-Handelsdefizit beträgt rund 10 Mrd. Euro pro Jahr. Diese riesige Importmenge an fossiler Energie bedeutet umgerechnet einen jährlichen Kaufkraftabfluss aus unserer Region im Ausmaß von rund 2.500 Euro für jeden österreichischen Haushalt. An der verstärkten Nutzung aller erneuerbaren Energien führt also kein Weg vorbei. Sie ist auch notwendig, um die Pariser Klimaschutzverträge erfüllen zu können“, stellte Schultes weiter fest.

Grüne Bioenergie statt Klimabelastung durch 7 Mrd. l Heizöl

Der gesamte Energieeinsatz auf Basis von Pflanzenmaterial im Wärme-, Strom- und Treibstoffbereich entspricht in Österreich etwa dem Energiegehalt von 7 Mrd. l Heizöl pro Jahr. Energie aus biogenen Rohstoffen schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen und spart viele Millionen Tonnen CO2, die bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe entstehen. „Damit wird deutlich, wie wichtig Bioenergie für unsere Versorgungssicherheit und für den Klimaschutz ist. Noch gilt Österreich als internationales Musterbeispiel für die intelligente Bioenergienutzung, wie erst kürzlich die mehr als 1.000 Bioenergie-Experten aus 40 Nationen bei der Mitteleuropäischen Biomassekonferenz in Graz bewiesen haben. Damit wir weiterhin Vorreiter bleiben können, müssen wir unsere Chancen auch im Ökostrombereich optimal nutzen und diese Technologien weiterentwickeln. Daher sind positive Rahmenbedingungen für die Biogas- und Biomasseanlagen im Ökostromsystem mit praxistauglichen Einspeisetarifen so rasch wie möglich umzusetzen“, verlangte Schultes abschließend.

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