Geplante EU-Bürokratie geht Waldbauern zu weit

Mrz 20, 2024 | Allgemein, EU

Wien, 20. März 2024, Waldverband Österreich – Seit 1971 macht der Internationale Tag des Waldes jedes Jahr aufs Neue am 21. März auf den Mehrwert nachhaltig bewirtschafteter Wälder für die Gesellschaft aufmerksam.

„Bisher war außer Streit gestellt, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder in Europa global betrachtet ein Erfolgsmodell ist. Diese Art der Bewirtschaftung vereint nützen und schützen zum Wohle des Waldes und der Gesellschaft. Dieser allgemeine Konsens wird nun von der EU-Kommission nicht zuletzt durch die am grünen Tisch über unsere Köpfe hinweg beschlossene, praxisfremde EU-Entwaldungs-Verordnung aufgekündigt. Obwohl wir strenge gesetzliche Regelungen zur Nutzung unseres Waldes haben und die Waldfläche seit den 60-er Jahren um fast die Fläche des Burgenlandes zugenommen hat, müssen wir nun für jeden einzelnen Stamm nachweisen, dass dieser nicht aus Entwaldung stammt. Das ist für alle Betriebe in der Holzverarbeitung mit einem exorbitanten bürokratischen Aufwand verbunden, der das Holz für die Konsument:innen unnötig verteuern wird“, ist Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, über die ideologiegetriebene und nicht faktenbasierte Beamtenherrschaft in Brüssel zutiefst erschüttert.

Waldbewirtschaftung sichert Klimawunder Holz

Der Klimabericht der Europäischen Umweltagentur skizziert dramatische Auswirkungen auf unsere Wälder. „Wir können unsere Wälder und deren positive Wirkungen für die Gesellschaft nur erhalten, wenn wir sie auch künftig aktiv pflegen. Dieses Bürokratie-Monster aus Brüssel wird aber viele kleine Waldbesitzer:innen zum Aufgeben verleiten, wodurch die Wälder verwahrlosen. Dagegen wehren wir uns zum Wohle unserer Enkelkinder“, verurteilt Rosenstatter dass die Potentiale von Wald und Holz im Kampf gegen den Klimawandel in der EU-Kommission nicht anerkannt werden. „Holz ist unser wichtigster Wertstoff im Kampf gegen die Klimaverschlechterung. Erstens nimmt Wald CO2 auf, zweitens wird der Kohlenstoff im Holz gespeichert und bleibt in Holzprodukten langfristig der Atmosphäre entzogen und drittens kann Holz fossile und CO2-intensive Materialien ersetzen. Holz wirkt damit dreifach klimaverbessernd“, wird der Obmann nicht müde, die Vorteile von Wald und Holz zu erklären.

Petition für die selbstbestimmte Waldbewirtschaftung

„Wir fordern die grundlegende Überarbeitung der Entwaldungsverordnung und weiterer widersinniger EU-Gesetze. Wir brauchen eine europäische Politik, die uns Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern bei der aktiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Pflege unterstützt. Unseren Forderungen verleihen wir jetzt mit einer in der gesamten EU offenen Online-Petition (https://openpetition.eu/!qtmdr) Nachdruck. Unter der Schirmherrschaft des Waldverband Österreich richtet sich diese Petition an die EU-Kommission und das EU-Parlament. Setzen auch Sie ein deutliches Signal, nehmen Sie an der Unterschriftenaktion teil und helfen sie mit, dass sich die ländlichen Regionen auch weiterhin positiv entwickeln können und lebenswert bleiben“, so Rudolf Rosenstatter abschließend.

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