Holzmarktbericht Oktober 2015

Okt 19, 2015 | Holzmarktberichte

Die heimische Wirtschaft ist weiterhin von der gedämpften Nachfrage aus dem Ausland sowie der niedrigen Investitionsbereitschaft im Inland geprägt. Der Wachstumsrückstand insbesondere gegenüber Deutschland sollte sich 2016 verringern.

Die Aufarbeitung von Käferkalamitätsholz ist in den vergangenen Wochen in allen Besitzkategorien voll angelaufen. Die Lager der österreichischen Sägeindustrie sind dementsprechend außerordentlich gut mit Nadelsägerundholz gefüllt. Obwohl von den Sägewerken gesonderter Bedarf an frischem, gesundem Sägerundholz artikuliert wird, wurden die Preise für das 4. Quartal um bis zu € 5,- je FMO gesenkt. Auch für Starkholz gibt es teilweise wieder stärkere Abschläge. Die Preisspanne für das Leitsortiment Fichte B, 2b hat sich zudem ausgeweitet und liegt zwischen € 83,- und € 94,- je FMO. Aufgrund des großen Angebotes an Kalamitätsholz wurden auch die Preise für Braunbloche und CX deutlich gesenkt. Die Marktsituation im benachbarten Ausland ist vergleichbar angespannt. Die Rundholzabfuhr verläuft größtenteils schleppend, nur im Rahmen strikt vereinbarter Lieferprofile funktioniert diese ohne wesentliche Einschränkungen. Die Witterung seit Anfang Oktober brachte zwar eine Entspannung bei der weiteren Entwicklung der Borkenkäfer, jedoch schränken die Niederschläge teilweise die Schadholzaufarbeitung ein. Dem Trend der Fichte folgend, ist auch der Absatz von Weiß- und Schwarzkiefer nur zu reduzierten Preisen möglich. Die Lärche hält ihr gutes Preisniveau.

Im Bereich des Laubsägerundholzes lässt vor allem die Eiche wieder eine sehr gute Saison erwarten. Buche sollte sich auch preislich etwas erholen.

Nadelindustrierundholz wird verhalten nachgefragt, da die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sehr gut mit Rohstoff bevorratet sind. Die Holzzufuhr ist im Einzugsbereich der Schadgebiete in Ober- und Niederösterreich streng kontingentiert. Die Preise sind stabil. Durch den Brand der Papiermaschine in Laakirchen ist der Absatz von Schleifholz nahezu zum Erliegen gekommen. Die Holzzufuhr ist zumindest bis Ende dieses Jahres gesperrt. Der durch den Eisbruch verursachte Rückstau an Buchenfaserholz entspannt sich langsam.

Der Energieholzmarkt verläuft weiterhin sehr ruhig. Die Heizwerke sind sehr gut mit Rohstoff versorgt. Der Absatz ist meist nur im Rahmen der abgeschlossenen Verträge möglich. Im Zuge der Schadholzaufarbeitung anfallendes Brennholz sollte auf Lager gelegt werden, um den Bedarf an qualitativem Brennholz in der kommenden Saison decken zu können.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Ende September bzw. Anfang Oktober 2015. Alle Preise sind Nettopreise zuzüglich Umsatzsteuer.

Holzmartbericht Oktober 2015

Holzpreise Oktober 2015

Preisentwicklung Oktober 2015

Weitere aktuelle Beiträge

Nachfrage bei fast allen Sortimenten gedämpft

Nachfrage bei fast allen Sortimenten gedämpft

Die hohen Zinssätze belasten nach wie vor die Nachfrage nach Bauprodukten und -leistungen. Trotz voraussichtlicher Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank im Laufe des Jahres wird für 2024 lediglich mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 %...

mehr lesen
Geplante EU-Bürokratie geht Waldbauern zu weit

Geplante EU-Bürokratie geht Waldbauern zu weit

Wien, 20. März 2024, Waldverband Österreich – Seit 1971 macht der Internationale Tag des Waldes jedes Jahr aufs Neue am 21. März auf den Mehrwert nachhaltig bewirtschafteter Wälder für die Gesellschaft aufmerksam. „Bisher war außer Streit gestellt, dass die...

mehr lesen