Die international sehr gute Konjunkturlage spiegelt sich auch in Österreich wider. Neben hoher Konsumbereitschaft und anhaltend hohen Anlageninvestitionstätigkeiten, tragen auch die sehr guten Exportmöglichkeiten zum Wirtschaftswachstum in Österreich bei.
Ende Oktober hat der Sturm „Herwart“ österreichweit mit wenigen Ausnahmen nur Einzel- und Nesterwürfe verursacht. Insgesamt sind die angefallenen Holzmengen problemlos im Herbst- bzw. Wintereinschlag unterzubringen, weil der Bedarf der Sägeindustrie an Fichtennadelsägerundholz anhaltend hoch ist. Die Sägewerke sind größtenteils noch sehr gut bevorratet. Am nun rascheren Abbau der in den Kalamitätsgebieten entstandenen Waldlager und leicht nach oben tendierenden Frischholzpreisen ist zu erkennen, dass sich der Holzmarkt konsolidiert. Grundsätzlich erfolgt die Holzabfuhr wieder zeitnah, wobei es regional witterungsbedingt bereits zu Verzögerungen kommen kann. Die Preise für das Leitsortiment Fichte B, 2b liegen derzeit zwischen € 79,- und € 96,- je FMO. Die Einbußen bei schlechteren Qualitäten wie Braunbloche und Cx bleiben angebotsbedingt weiterhin signifikant. Hier liegen die Preise zwischen € 47,- und € 64,- je FMO. Die Nachfrage nach Kiefernsägerundholz, vor allem durchschnittlicher Qualitäten, bleibt unverändert sehr gering. Ebenso unverändert wird die Lärche sehr rege nachgefragt, es werden nach einer längeren stabilen Phase durchaus höhere Preise angelegt.
Am Laubsägerundholzmarkt ist die Nachfrage nach Eiche ungebrochen. Die Preise haben sich im Vergleich zum Ende der Vorjahressaison nochmals erhöht. Bei Rotbuche sind Nachfrage und Preise stabil, wobei frühzeitige Anlieferung erwünscht ist. Die Pappelpreise befinden sich auf Vorjahresniveau. Eine rasche Verbesserung ist nicht in Sicht, weil schlechtere Qualitäten derzeit durch Fichte substituiert werden. Für die Laubwertholzsubmissionen im Jänner 2018 sollten die hochqualitativen Stämme vor der Ernte beim Forstberater bzw. Waldhelfer gemeldet werden, um Ausformungsverluste zu vermeiden.
Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Industrierundholz bevorratet. Die Abnahme verläuft vertragskonform. In den Käferkalamitätsgebieten ist die Anlieferung kontingentiert, Zusatzmengen außerhalb der Verträge sind schwer am Markt abzusetzen. Am Laubindustrierundholzmarkt bleibt die Situation beim Eschenfaserholz unverändert, Rotbuchenfaserholz wird bei stabilen Preisen stabil nachgefragt.
Kalamitätsbedingter hoher Energieholzanfall führt zu einer sehr guten Versorgung der Standorte. Aufgrund des hohen Angebotes ist Hackgut minderer Qualität sehr schwer abzusetzen. Hochqualitatives Brennholz hingegen wird sehr gut nachgefragt, es ergeben sich interessante Exportmöglichkeiten in den oberitalienischen Raum.
Alle angegebenen Preise – mit Ausnahme der Steiermark – beziehen sich auf den Zeitraum Ende Oktober bzw. Anfang November 2017 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.