Die österreichische Volkswirtschaft befindet sich derzeit in einer Hochkonjunkturphase, getragen durch Außenhandel, Maschinen- und Bauinvestition sowie des ausgeweiteten privaten Konsums.
Der Nadelsägerundholzmarkt in Österreich ist völlig überlastet, jeder im gesunden Zustand gefällte Baum belastet derzeit den Holzmarkt unnötig. Nach einem mengenmäßig sehr guten Wintereinschlag, deutlich gestiegenen Rundholzimporten und einem extrem frühen Käferflug sind bereits jetzt die Rundholzlager der Sägewerke zum Bersten voll. Frisches, vom Käfer befallenes und bereits aufgearbeitetes Holz wird teilweise nicht einmal im Rahmen bestehender Verträge abtransportiert. Zum Teil werden Mengen auch in den Herbst verschoben. Von der Bereitstellungsmeldung bis hin zur Abfuhr können mehrere Wochen vergehen. Zusatzmengen ohne Vertrag und Lieferprofil sind de facto nicht absetzbar. Die Rundholzpreise sind unter Druck. Das Krisenmanagement in den Borkenkäfergebieten ist bemüht mit Partnern der Sägeindustrie Nass- und Trockenlager anzulegen und die derzeit nicht abfrachtbaren Mengen forstschutztechnisch zu behandeln. Aufgrund des herrschenden Überangebotes ist die Vermarktung von Kiefer ebenfalls sehr schwierig, einzig die Lärche ist weiterhin sehr rege nachgefragt.
Die Standorte der Zellstoff-, Papier und Plattenindustrie sind aufgrund der hohen Einschlagstätigkeit ebenfalls sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet, aber weiterhin aufnahmefähig. Sofern Transportkapazitäten vorhanden sind, findet die Abfuhr und Übernahme zeitnahe statt. Rotbuchenfaserholz ist bei mäßiger Bevorratung und gleichbleibenden Preisen normal nachgefragt. Eschenfaserholz, anfallend aufgrund des Eschentriebsterbens, kann bei verschiedenen Abnehmern abgesetzt werden.
Der Energieholzmarkt ist zweigeteilt. Im Norden ist vor allem in den Schadholzgebieten die Nachfrage verhalten und zusätzlich angebotene Mengen sind schwierig zu vermarkten. Im Süden hält die Nachfrage hingegen weiterhin an und es bestehen gute Absatzmöglichkeiten.
Die erste Käfergeneration wird in günstigen Lagen in rund 2 Wochen ausfliegen. Es wird empfohlen, die Bestände laufend auf frischen Borkenkäferbefall zu kontrollieren und entsprechende Forstschutzmaßnahmen zu treffen. Auch das für den Kupferstecher bruttaugliche Material ist unschädlich zu machen.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf getätigte Geschäftsfälle des Zeitraumes April – Anfang Mai und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.