Heimische Ressourcen zum Ausstieg aus der Energieabhängigkeit nutzen
Wien, 17. Mai 2022 (aiz.info). – Wege zum Ausstieg aus Erdgas möchte der Österreichische Biomasse-Verband bei der Veranstaltung „Raus aus fossilem Gas mit REPowerEU?“ am 2. Juni 2022 in der Wiener Urania aufzeigen. Dabei wird der Plan der EU-Kommission kritisch beleuchtet, sich von russischem Erdgas unabhängig zu machen. Während heimische Ressourcen bei REPowerEU eine eher untergeordnete Rolle spielen, hebt die Veranstaltung hervor, welche Möglichkeiten zur Überwindung der Energiekrise sie bieten.
Riesenchance für Umstieg auf erneuerbare Energien
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die drastisch gestiegenen Energiepreise stellen die europäische Energieversorgungssicherheit vor nie da gewesene Herausforderungen. Mit dem Plan REPowerEU will die EU-Kommission die Nachfrage nach russischem Gas vor Jahresende um zwei Drittel verringern und sich bis 2030 deutlich unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen. Damit bietet sich der EU eine Riesenchance, die Energiewende mit voller Kraft umzusetzen. Zu befürchten ist jedoch, dass die Energieabhängigkeit von Russland nur in andere Regionen verlagert wird.
Fracking-Gas und Verlagerung der Energieabhängigkeit sind keine Lösungen
Die EU möchte mit REPowerEU in erster Linie ihre Erdgaslieferungen diversifizieren, indem LNG (verflüssigtes Erdgas) aus Katar, den USA oder Westafrika importiert wird. Daneben kursieren Vorschläge zur heimischen Schiefergasgewinnung mittels Fracking. Zudem soll die Produktion von Biomethan und Wasserstoff (auch mit Atomkraft) gesteigert werden. „Nur einen kleinen Absatz widmet REPowerEU dem Ausbau der Produktion von Biomethan. Völlig außer Acht lässt die Kommission die gewaltigen Potenziale der Holzenergie. Infolge der nachhaltigen Waldbewirtschaftung sind die Holzvorräte der EU in den letzten 30 Jahren um mehr als 8 Mrd. m3 angewachsen – das ist mehr als der Waldbestand Österreichs, Deutschlands und Frankreichs zusammen“, gibt der Biomasse-Verband zu bedenken.
Podiumsdiskussion: Raus aus russischem Gas – aber wie?
Ob REPowerEU die richtigen Schwerpunkte setzt und welche Hebel man in Österreich bewegen muss, um sich von der Abhängigkeit von russischem Erdgas zu befreien, diskutieren EU-Abgeordnete mit Experten aus Bundesministerien, Forstwirtschaft, Umweltschutz und Energie am 2. Juni. Zur Veranstaltung werden etwa 200 Teilnehmer aus der Energiewirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Land- und Forstwirtschaft, Bioenergiebranche, NGOs und Presse erwartet. Weitere Informationen sind unter www.biomasseverband.at verfügbar.