Anteil erneuerbarer Energie 2017 in Österreich gesunken

Dez 5, 2018 | Allgemein

Titschenbacher: Verlust der Holzkraftwerke würde Situation weiter verschlechtern

Wien, 4. Dezember 2018 (aiz.info). – Laut der soeben von der Statistik Austria veröffentlichten Energiebilanz für das Jahr 2017 hat der Bruttoinlandsverbrauch an Energie in Österreich mit 1.142 Petajoule einen neuen Rekordwert erreicht. Dies entspricht einer Steigerung des Verbrauchs um rund 2% gegenüber dem Vorjahr. Während der Verbrauch der fossilen Energieträger Erdgas (+9,3 %), Kohle (+3,6 %) und Erdöl (+0,4 %) zunahm, sank der Einsatz erneuerbarer Energieträger um 1,0%. Folglich fiel der Anteil regenerativer Energien am Bruttoinlandsverbrauch von 29,7% auf 28,8% und somit auf den niedrigsten Wert seit 2011.

Rückläufig war vor allem die Nutzung der beiden wichtigsten erneuerbaren Energieträger Biomasse (-2,0%) und Wasserkraft (-3,8 %). „Die Energiebilanz zeigt die Versäumnisse der vergangenen Jahre bezüglich des Ausbaus der Erneuerbaren und der Steigerung der Energieeffizienz deutlich auf. Hier ist dringend eine Trendumkehr notwendig“, warnt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.

Weiterbetrieb der Holzkraftwerke unterstützen

Bioenergie war auch 2017 mit einem Anteil von 56% der bedeutendste erneuerbare Energieträger, gefolgt von der Wasserkraft (33%) und der Windkraft (5,7%). „Sollten wir jetzt auch die Holzkraftwerke verlieren, die 600.000 Haushalte mit Strom versorgen und etwa 20% der österreichischen Fernwärme bereitstellen, wird der Anteil erneuerbarer Energien weiter spürbar zurückgehen“, betont Titschenbacher. Damit wäre auch das 2020-Ziel Österreichs eines erneuerbaren Anteils von 34% am Bruttoendenergieverbrauch unerreichbar, und es drohten seitens der EU kostspielige Vertragsverletzungsverfahren.

„Die Bundesregierung hat sich mit der Energiestrategie #mission2030 ambitionierte Ziele gesetzt und hat es jetzt in der Hand, nachzulegen. Ich appelliere an die Vertreter aller Parteien im Nationalrat, den von Bundesministerin Elisabeth Köstinger auf den Weg gebrachten Antrag zum Weiterbetrieb voll funktionstüchtiger Holzkraftwerke zu unterstützen. Es geht um unsere Umwelt und unsere Zukunft. Auch für die Bewältigung der verheerenden Borkenkäferschäden ist der Weiterbetrieb dieser Anlagen essenziell“, so Titschenbacher. Auch bei der derzeit stattfindenden Klimakonferenz in Katowice müsse sich Österreich für die globale Energiewende und für ambitionierte Weichenstellungen in diesem Bereich einsetzen.

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