Woche des Waldes: Nachhaltig bewirtschafteter Wald ist aktiver Klimaschutz

Jun 9, 2020 | Allgemein

Die richtige Antwort im Kampf gegen den Klimawandel: Mehr Holz verwenden

Wien, 8. Juni 2020 (aiz.info). – Mitte Juni findet traditionell die Woche des Waldes statt, mit dem Ziel, Österreichs Wald und Forstwirtschaft ins Rampenlicht zu rücken und ihre wertvollen Funktionen zu verdeutlichen. Die Land&Forst Betriebe Österreich nehmen dies zum Anlass, um darauf aufmerksam zu machen, dass ein nachhaltig und aktiv bewirtschafteter Wald eine wesentliche Säule für den Klimaschutz ist. „Wir müssen heute in die Zukunft und Erhaltung unserer Wälder investieren. Denn Wald und Holz sind wichtige Elemente zur Lösung der Klimakrise, für die Energiewende und auch die Basis einer zukunftsfähigen Bioökonomie. In Holzprodukten bleibt das vom Wald gebundene CO2 gespeichert und wird erst freigesetzt, wenn das Produkt verbrennt oder verrottet. Gleichzeitig wird dadurch fossiler Kohlenstoff ersetzt. Strom und Wärme aus Holz sind notwendig für die Energiewende. Auch das Aufforsten ist wichtig, denn neu gepflanzte Bäume entziehen der Umgebungsluft wieder aktiv CO2“, erklärt Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, und ergänzt: „Den Wald zu bewirtschaften, das Holz zu ernten und zu Produkten zu verarbeiten, steigert somit das Klimaschutzpotenzial der Wälder und bringt nachhaltig mehr, als Wälder unberührt stehen zu lassen. Die richtige Antwort im Kampf gegen den Klimawandel lautet daher eindeutig: Mehr Holz verwenden.“

„Österreichs Wälder werden seit Jahrhunderten von verantwortungsvollen Besitzern nachhaltig bewirtschaftet – und das ist auch die beste Strategie zu ihrer Erhaltung. So hat etwa der heimische Wald in den letzten 50 Jahren um mehr als die Fläche Vorarlbergs zugenommen. Nur gut gepflegte Wälder sind auch in der Lage, die multifunktionellen Leistungen des Waldes für Umwelt, Klima und Gesellschaft zu erbringen. Damit tragen Waldbesitzer eine hohe Verantwortung“, betont Montecuccoli.

Wald verändert sich – Unterstützung von Politik und Gesellschaft gefordert

„Österreichs Wald verändert sich. Dessen Umbau und damit eine Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen findet laufend statt. Waldbesitzer setzen alles daran, eine nachhaltige, klimafitte sowie enkeltaugliche Forstwirtschaft in Österreich aufrechtzuerhalten – im Sinne des Klimaschutzes, unserer Kinder und auch der einmaligen Kulturlandschaft. Um jedoch mit den veränderten Bedingungen auch in Zukunft Österreichs Wälder bewirtschaften zu können, bedarf es der Mithilfe von Politik und Gesellschaft, denn nur gemeinsam können die Wälder für Generationen erhalten werden – als Sauerstoffproduzenten und als Antwort auf den Klimawandel“, appelliert der Verbandspräsident an Politik und Gesellschaft.

Als Lösungsansatz sehen die Land&Forst Betriebe – wie schon in ihrer Pressekonferenz Anfang Mai gefordert – einen nationalen Schulterschluss der Wertschöpfungskette Holz, einen Pakt zur Rettung des Waldes, der unter anderem auch einen Fonds zur Rettung des Waldes in Höhe von 1 Mrd. Euro enthalten soll, sowie eine europäische Koordination bei Waldschäden und neuen Schädlingen.

Aber auch jeder Einzelne könne mithelfen, den Klimawandel zu bremsen, indem auf heimische Rohstoffe wie Holz gesetzt, Holzbau forciert, auf erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Biomasse umgestiegen sowie Müll, vor allem Plastikmüll, vermieden wird. Das alles koste natürlich, aber im Vergleich zu den Geldern, die in Zukunft durch eine weitere Erderwärmung anfallen, sei es das weit kleinere Übel und vor allem ein Beitrag für eine lebensfähige Zukunft unserer Gesellschaft, erklären die Land&Forst Betriebe.

Multitalent Wald

„Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald mit seinen vielfältigen Funktionen ist ein wahres Multitalent: Er ist Hauptakteur im Kampf gegen den Klimawandel, denn er speichert CO2 in den Bäumen als auch in deren Produkten, gibt uns frische Luft und sauberes Wasser sowie erneuerbare Energie, schützt die Menschen vor Naturgefahren, liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, bietet Lebensraum für die Tier- sowie Pflanzenwelt und ist Erholungsraum für die Menschen. Heimische Waldbesitzer kümmern sich darum, dass Österreichs Wälder ihre vielfältigen Leistungen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft für die nächste Generation aufrechterhalten können“, unterstreicht Montecuccoli.

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