VERBAND DER EINFORSTUNGSGENOSSENSCHAFTEN TAGTE IN TIROL

Apr 17, 2019 | Allgemein

Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen werden intensiviert

Der Verband der Einforstungsgenossenschaften, die Dachorganisation der 23. Einforstungsgenossenschaften Österreichs, hielt am vergangenen Sonntag in Angerberg/Tirol, seine 73. Generalversammlung ab. Vor den knapp 200 Anwesenden berichtete Obmann Friedrich Spitzer über die wichtigsten Tätigkeiten und Ereignisse des vergangenen Geschäftsjahres 2018. So konnten zahlreiche Vorstandsbeschlüsse in die Tat umgesetzt werden. Hervorgehoben wurde besonders die Übersiedlung der Verbandskanzlei nach Traunkirchen an den Standort des Waldcampus Österreich.

Beim Waldcampus handelt es sich um das modernste forstwirtschaftliche Bildungszentrum Europas. Angesichts der Bestrebungen des Verbandes, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren sowie die Schulung von Mitgliedern und Funktionären zu verstärken, biete der neue Standort viele Möglichkeiten, so Spitzer. Um weitere Mehrwerte für die Verbands- und Genossenschaftsmitglieder zu generieren, wurde zudem ein neuer Mitarbeiter als Assistent der Geschäftsleitung eingestellt. Seit Oktober 2018 verstärkt Helmut Hochreiner das Team der Verbandskanzlei. Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2018 war die Erstellung der neuen Verbandshomepage, welche jetzt unter www.einforstungsverband.at besucht werden kann.

Gesetzliche Änderungen

Auch auf gesetzlicher Ebene war 2018 ein Jahr der Veränderungen. Trotz massiver Intervention des Einforstungsverbandes, der Landwirtschaftskammer, aber auch vieler Verpflichteter wurde die Behandlung der Wald- und Weidenutzungsrechte in die alleinige Bundesländerkompetenz verschoben, was zu einem Außerkrafttreten des Bundesgrundsatzgesetzes über die Behandlung der Wald- und Weidenutzungsrechte führen wird. Ein Auseinanderlaufen der Einforstungs-Landesgesetze und damit eine erschwerte Rechtsbehandlung könnte die Folge sein. Weiters kam es zur Novellierung des Salzburger Einforstungsrechtegesetzes betreffend die Anrechnung von höherwertigem Nadelnutzholz auf Brennholz. Abschließend berichtet Spitzer, dass die Verbandskanzlei im Jahr 2018 insgesamt 192 Beratungs- sowie 17 Vertretungsleistungen in Verwaltungsverfahren erbracht hat.

Einen weiteren Höhepunkt der diesjährigen Generalversammlung bildete ein umfangreicher Fachvortrag der Agrarbehörde Tirol zum Thema Wald-Weide-Trennungen. Anhand von Beispielen aus der Praxis brachten die Referenten den Anwesenden den Verfahrensverlauf sowie die Vorteile einer erfolgreich durchgeführten Wald-Weide-Trennung näher.

Bäuerliches Eigentum als Produktionsfaktor für künftige Generationen

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Ansprachen der Ehrengäste. Hubert Schlager von der Österreichischen Bundesforste AG hob die gute Zusammenarbeit zwischen den Obmännern der Einforstungsgenossenschaften vor Ort hervor und erwähnte zudem die Schneeereignisse im Jänner 2019, die zu einem erhöhten Schadholzanfall führen werden. Rudolf Rosenstatter, Obmann des Österreichischen Waldverbandes, betonte die Bedeutung der Einforstungsrechte und den Stellenwert der Holzverwendung für den Schutz des Klimas. Der Tiroler LK-Präsident Josef Hechenberger hob die Wichtigkeit der Erhaltung von Reinweideflächen und der Wald-Weide-Trennungen hervor.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, bezeichnete das bäuerliche Eigentum als „wichtigen Produktionsfaktor für künftige Generationen“. Zudem nahm Moosbrugger auf das Kuh-Urteil in Tirol Bezug und sprach sich für mehr Eigenverantwortung von Personen aus, die sich in der freien Natur bewegen. Diesbezügliche Gesetzesänderungen seien dringend erforderlich und bereits in Begutachtung. Johannes Schima, Leiter der Abteilung Waldschutz, Waldentwicklung und forstliche Förderung im Agrarressort, brachte aktuelle Zahlen und Fakten zum heimischen Wald. Den Abschluss bildete die Videobotschaft von Bundesministerin Elisabeth Köstinger, in der die Wichtigkeit des österreichischen Waldes und dessen nachhaltige Bewirtschaftung,bei der auch die Eingeforsteten eine wichtige Position einnehmen, betont wurde.

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