VAN DER BELLEN UND KÖSTINGER BESUCHTEN WALD DER ZUKUNFT

Okt 7, 2020 | Allgemein

Sicherung der Bestände für die nächsten Generationen ist erklärtes Ziel

Wien/Purkersdorf, 6. Oktober 2020 (aiz.info). – Die Anpassung der Wälder und der Waldbewirtschaftung an den Klimawandel gilt als Schlüsselaufgabe für die Zukunft. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundesministerin Elisabeth Köstinger haben sich bei einem Lokalaugenschein in einem Wald der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) angesehen, wie der Wald in 100 Jahren aussehen könnte und welche Maßnahmen jetzt schon gesetzt werden müssen, um die Wälder umzubauen und an die zukünftigen Klimabedingungen anzupassen. „Wälder sind eine unersetzliche Lebensgrundlage für uns Menschen, doch werden sie von der Klimakrise zunehmend bedroht. Für einen grünen Planeten brauchen wir gesunde Wälder.

Sie speichern riesige Mengen Kohlendioxid, reinigen Luft und Wasser und sichern die natürliche Artenvielfalt. Daher ist es wichtig, für intakte Wälder zu sorgen. Pflanzen wir also Bäume, auch wenn wir selber nicht mehr in deren Schatten sitzen werden, sondern unsere Kinder und Kindeskinder“, betonte Van der Bellen.

„Unser Land ist reich an Wäldern – und das soll auch in 100 Jahren so bleiben. Österreichs Wälder sind unsere Zukunft. Mit einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Waldbewirtschaftung sichern wir den nachwachsenden Rohstoff Holz, sorgen für unersetzliche Lebensräume, für eine intakte Umwelt und unterstützen gleichzeitig den wichtigsten Wirtschaftsmotor in den Regionen. Investitionen in unsere Wälder sind Investitionen in die Zukunft. Daher haben wir seitens der Bundesregierung ein 350 Mio. Euro großes Investitionspaket mit auf den Weg gebracht. Mit dem Waldfonds unterstützen wir Österreichs Forstwirtschaft, um gestärkt in eine nachhaltige, klimafitte Zukunft gehen zu können“, erklärte Köstinger.

Laut Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager wird der Wald der Zukunft ein bunter und artenreicher Mischwald sein, da sich dieser stabiler gegen Umwelteinflüsse erwiesen hat. „Doch damit es auch in 100 Jahren noch intakte Wälder in Österreich gibt, müssen wir heute umdenken, denn ein Baum wird durchschnittlich 120 Jahre alt, bis er erntereif ist. In den Wäldern der Bundesforste hat der Waldumbau bereits begonnen: Für alle 120 Forstreviere haben wir neue, klimaangepasste Zukunftskonzepte bis 2050/2100 entwickelt, mit deren Umsetzung wir bereits begonnen haben. Auf rund 500.000 ha werden wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten den Wald der Zukunft bauen“, ist Freidhager überzeugt.

Lokalaugenschein im „Wald der Zukunft“ im Wienerwald

Als ein Erfolgsbeispiel wächst im Bundesforste-Revier Hinterbrühl im Wienerwald bereits heute eine kleine Fläche zu einem idealtypischen „Wald der Zukunft“ heran: An nur einem Waldort gedeihen unterschiedliche Baumarten wie Buchen, Lärchen, Tannen, Kiefern, Hainbuchen, Eichen, aber auch Fichten und Wildobstbäume oder -sträucher. Alte und junge Bäume, große und kleine, dicke und dünne – vom kleinen Keimling bis zum majestätischen Baumriesen findet sich größte Vielfalt auf kleinster Fläche. Das Waldstück ist nicht nur strukturreich, sondern weist auch eine besonders hohe Biodiversität auf. Der Wirtschaftswald wird naturnah bewirtschaftet und beherbergt neben vielen Baumarten auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. „Für den Wald der Zukunft braucht es standortangepasste Baumarten, die mit den zukünftigen Klimabedingungen besser zurechtkommen. Das sind etwa Tannen, Eichen oder Lärchen, die mit Hitze, langen Trockenperioden und Stürmen besser umgehen können als etwa die zunehmend mit Trockenheit kämpfende Fichte. Dabei gilt es, für jeden Standort die ideale Baumartenzusammensetzung zu finden und natürlichen Nachwuchs zu fördern, da von Natur aus aufkommende Bäume am besten an den Standort angepasst sind. Aber auch die Jagd ist ein wesentliches Element für den Wald der Zukunft. Nur mit einem guten Gleichgewicht aus Wald und Wild kann ein Aufkommen des Zukunftswaldes gelingen. So bunt und vital könnte der Wald der Zukunft aussehen“, betonten Van der Bellen, Köstinger und die ÖBf-Vorstände Freidhager und Georg Schöppl nach dem Lokalaugenschein unisono. Umso wichtiger sei es, die Weichen in Richtung Zukunft jetzt zu stellen.

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