Tirol: Wetterextreme verursachen hohen Schadholzanfall im Wald

März 25, 2019 | Allgemein

„Grüner Zweig“ des Forstvereins geht an Koller Forsttechnik in Kufstein

Innsbruck, 21. März 2019 (aiz.info). – 700.000 Festmeter (fm) Schadholz, davon 600.000 fm aus Windwurf und 100.000 fm aus Schneebruch, gilt es in Tirol in den nächsten Wochen und Monaten aufzuarbeiten. Das entspricht 70% der jährlichen Holznutzungsmenge. „Der Gesamtschaden im Tiroler Wald wird vorläufig auf 15 Mio. Euro geschätzt“, erklärt LH-Stellvertreter Josef Geisler anlässlich des Internationalen Tages des Waldes und fügt an: „Der Wettlauf mit dem Borkenkäfer hat begonnen. Eine unserer wichtigsten Aufgaben zur   Erhaltung eines stabilen Schutzwaldes ist es, das Schadholz so rasch wie möglich aus dem Wald zu bringen.“

Mit bis zu 200 km/h fegte der Sturm „Vaia“ Ende Oktober über die Alpen und vernichtete über Nacht 200 ha Wald allein in Osttirol. Die großen Schneelasten im Jänner verursachten vor allem in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel (je 25.000 fm) große Schäden im Wald. „Die Schadholzaufarbeitung ist wesentlich gefährlicher als eine normale Nutzung. Viele Bäume sind gebogen und stehen unter Spannung. Daher muss man für diese Arbeit  entsprechend ausgebildet und ausgerüstet sein. Erschwerend kommt hinzu, dass das Schadholz vielfach in extremen, kaum zugänglichen Schutzwaldlagen liegt“, erläutert Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Um die enormen Schäden abzumildern und die Schutzfunktion des Waldes wiederherzustellen, stellt das Land Tirol in Projekten 9 Mio. Euro an Landes-, Bundes- und EU-Mitteln zur Verfügung. Neben einem hohen finanziellen Einsatz braucht es für diese Arbeit auch Spezialisten und die richtige Technik, und die kommt in vielen Fällen aus dem eigenen Bundesland. Für ihre Verdienste um den Wald wurde deshalb die Firma Koller Forsttechnik aus Kufstein vom Tiroler Forstverein mit dem „Grünen Zweig“ ausgezeichnet.

Forsttechnik aus Tirol weltweit im Einsatz

Wenn es steil und unwegsam wird, dann kommt in vielen Bergwäldern der Welt Forsttechnik aus Tirol zum Einsatz. Die Firma Koller ist ein Spezialist für die Aufarbeitung von Schadholz und hat innovative Lösungen für den Holztransport im Bergwald entwickelt. Mit mobilen Seilkränen, der sogenannten „Kippmast-Seilkrantechnik“, wird das Holz schonend und rationell aus dem Wald gebracht. „Die Firma Koller ist ein Pionier bei der Holzbringung im steilen Gelände und leistet damit einen enormen Beitrag zur alpinen Schutzwaldbewirtschaftung und zur Arbeitssicherheit“, würdigen Geisler und Kurt Ziegner, Präsident des Tiroler Forstvereins, die Leistungen des heimischen Unternehmens.

Der neueste Wurf der Firma Koller ist ein elektrischer Hybridantrieb mit Energierückgewinnung. Dadurch wird der Dieselverbrauch für den Betrieb der Seilkräne halbiert. „Wir bemühen uns seit Jahren, mit innovativen Ideen die Gebirgswaldwirtschaft zu ermöglichen. Nur mit stabilen Bergwäldern ist ein Leben im Gebirge möglich, das wollen wir mit unseren Produkten unterstützen“, freut sich Geschäftsführer Andreas Zaglacher über die Auszeichnung.

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