Freidhager: Nutzungsdruck steigt – Spielregeln notwendig
Wien/Purkersdorf, 16. März 2016 – Bei den Österreichern ist der Wald beliebter denn je. Mehr als 90% halten sich regelmäßig in der Natur auf. 73% gehen dabei am liebsten in den Wald, davon 42% sogar täglich oder mehrmals pro Woche. In der Altersgruppe der 30 bis 44-Jährigen und 45 bis 59-Jährigen halten sich 78% regelmäßig im Wald auf, drei Viertel sind es bei den über 60-Jährigen. Deutlich seltener sind Jüngere in der Natur anzutreffen, mit 56% ist es immerhin aber noch jeder Zweite 14 bis 29-Jährige, der regelmäßig in den Wald geht, wie eine vom SORA-Institut im Auftrag der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) jüngst durchgeführte Umfrage (n=1.016) zeigt. „Österreichs Wälder sind einzigartige Naturjuwele, die es nachhaltig zu schützen und zu nützen gilt“, freut sich ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager über die hohe Wald-Affinität der Bevölkerung.
Er verweist aber auch auf den in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Nutzungsdruck im Naturraum für Tiere, Pflanzen und Menschen. „Wanderer, Mountainbiker, Spaziergänger oder Jogger: Der Wald ist für alle da – jeder soll ihn nach seinen Interessen und Bedürfnissen nützen können. Das funktioniert jedoch nur, wenn wir uns alle an Spielregeln halten“, betont Freidhager. Das spiegelt auch die Umfrage wider, in der 91% der Befragten sich verbindliche Spielregeln im Wald wünschen, um Konflikte zwischen den einzelnen Nutzergruppen zu vermeiden.
Bei der Beschäftigung in der Natur haben es die Österreicher gerne gemütlich: 84% gehen Spazieren und Wandern, 21% sammeln Pilze und Beeren. Sportliche Aktivitäten wie Laufen und Joggen (17%) oder Radfahren/Mountainbiken (6%) liegen weit abgeschlagen. Besonders sportlich („Bewegung in der Natur“) sind die Niederösterreicher (26%) vor den Tirolern (24%) und den Oberösterreichern (23%). Aber auch die Wiener (36%) nutzen die umliegenden Wälder wie den Biosphärenpark Wienerwald und den Nationalpark Donau-Auen vor den Toren der Stadt. Für 69% gilt der Wald als Quell der Erholung, um Ruhe und Kraft zu tanken oder die Stille zu genießen. Die Aufenthaltsdauer beträgt im Schnitt bis zu einer Stunde (35%), viele bleiben mit zwei oder drei Stunden auch länger (45%).
Österreicher klopfen auf heimisches Holz
Ein ähnlich ausgeprägtes Naheverhältnis haben die Österreicher zum Holz. 97% sind der Meinung, dass dieser Rohstoff zu ihrem Wohlbefinden beiträgt – im Einrichtungsbereich etwa oder durch Alltagsgegenstände. 86% bevorzugen dabei Holz aus heimischen Wäldern und 96% finden, dass dieses aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen soll. „Gerade in Zeiten des Klimawandels und seiner Herausforderungen ist für uns eine nachhaltige Waldbewirtschaftung oberstes Gebot wie eh und je: Geerntet wird nicht mehr als wieder nachwächst“, betont Freidhager.
Wälder werden weiter an Bedeutung gewinnen
75% der Befragten sind überzeugt, dass die Bedeutung des Waldes, aber auch anderer Naturräume steigen wird. Das sind deutlich mehr als bei der Integral-Umfrage 2913 (54%). Ähnliches gilt für den nachwachsenden und natürlichen Rohstoff Holz (93%). Ein Trend, den Freidhager bestätigt sieht: „Der Wald ist für uns Menschen ein einzigartiges Erholungsgebiet. Er bietet Tieren und Pflanzen unersetzlichen Lebensraum, liefert den erneuerbaren und CO2-neutralen Rohstoff Holz oder trägt zum Klimaschutz bei, indem er Kohlenstoff speichert und das Mikroklima reguliert.“