Schützen durch nützen – Holz ist Geheimwaffe der Bauern gegen den Klimawandel
Wien, 15. April 2021 (aiz.info). – „Der effektivste Klimaschutz ist dort, wo wir fossile Materialien durch Holz ersetzen und so CO2 aus der Atmosphäre speichern“, kritisiert Bauernbund-Präsident Georg Strasser bereits kursierende Pläne zur Außer-Nutzung-Stellung von heimischen Wäldern scharf. „Wer im Kampf gegen den Klimawandel vorwärtskommen will, muss Wälder auch künftig nachhaltig bewirtschaften“, so Strasser. Was dafür in Zukunft nötig ist, haben Bauernbund und Landwirtschaftskammer im Biodiversitäts- und Klimaprogramm 2030 skizziert und im Podcast „Servus, Agrarpolitik!“ (https://www.youtube.com/watch?v=V69C-s2L0H0) diskutiert.
Jährlich werden in Österreichs Wäldern rund 400 Mio. t CO2 gespeichert, also fast das Zehnfache des jährlichen CO2-Ausstoßes Österreichs. „Das gelingt nur deshalb, weil Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter ihre Wälder nachhaltig nutzen und in Generationen denken. Wenn wir unseren Wald nutzen, sind das Klimapotenzial und der Beitrag zur Artenvielfalt höher als bei ungenutzten Wäldern. Außer-Nutzung-Stellungen sind deshalb aus meiner Sicht kein Rezept, das dem Klimawandel entgegenwirkt, sondern eine Hochrisiko-Strategie“, warnt Strasser.
„Wichtig ist, dass wir auch unsere kleinbäuerlichen Waldbewirtschafterinnen und -bewirtschafter wieder dazu bringen, Wälder aktiv zu nützen. Der Waldfonds bietet hier bereits viele Anreize, und mit Waldwirtschaftsgemeinschaften zahlt es sich auch für den Kleinbauern wieder aus, Holz nachhaltig zu nutzen“, hebt Strasser die Investitionen in den Sektor Forstwirtschaft hervor.
Holz ist Geheimwaffe im Kampf gegen den Klimawandel
„Jedes Mal, wenn ich bei einer Durchforstung Holz aus dem Wald bringe, entnehme ich CO2 aus der Atmosphäre“, beschreibt der Bauernbund-Präsident die CO2-Aufnahme durch die Verwendung von Holz. Jährlich wachsen in Österreich rund 10 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm) Wald zu. „Die heimische Waldfläche wächst jährlich um 3.400 ha, und das, obwohl der Einsatz von Holz und Biomasse in der Möbelproduktion, beim Bau von Einfamilienhäusern oder zur Erzeugung von Energie laufend zunimmt“, gibt Strasser zu bedenken. Holzprodukte zum Ersatz emissionsintensiver fossiler Materialien für Bauen und Energie bringen zudem den höchsten Effekt für die CO2-Reduktion. Das übertrifft sogar die natürliche CO2-Speicherfunktion eines Waldes.
„Holz ist damit eine Geheimwaffe im Kampf gegen den Klimawandel. Wenn wir das angestrebte Phasing-out fossiler Energieträger bis 2040 erreichen wollen, müssen wir alle Akteure aus Praxis und Wissenschaft einbinden. Damit schaffen wir nachhaltige Nutzungskonzepte für unsere Wälder und eine echte Einkommensperspektive für unsere Bauernfamilien“, so Strasser.