Strasser: Biomasseanlagen sichern Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region

Feb 7, 2019 | Allgemein

Jetzt sind SPÖ-Bundesräte gefordert, saubere Energiewende nicht zu verhindern

Wien, 6. Februar 2019 (aiz.info). – Das Bangen der Biomasseanlagen-Betreiber geht in die nächste Runde: Während im Nationalrat eine Zweidrittel-Mehrheit für eine Übergangslösung für den Weiterbetrieb der Biomasseanlagen stimmte, braucht es nun auch eine Zweidrittel-Mehrheit im Bundesrat, sonst müssen 47 Anlagen in Österreich mit Ende 2019 schließen. Aus diesem Anlass besuchte Bauernbund-Präsident Georg Strasser eine Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Anlage in Mödling (NÖ). Seit der Inbetriebnahme 2006 wurden hier 500.000 t CO2 eingespart. „Ein großartiges Beispiel, wie wertvoll KWK-Anlagen sind und wie nötig wir diese haben. Alleine hier werden 30 Arbeitsplätze geschaffen und 10.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt. Im Sommer liefern sie sogar Naturkälte für Krankenhäuser – ein Vorzeigebetrieb“, betont Strasser. Sollte nach 13 Jahren keine Nachfolgeregelung für die Ökostromforderung zustande kommen, droht auch dieser Anlage ein zumindest eingeschränkter Betrieb. Denkbar wäre etwa, dass sie nur noch im Winter betrieben werden kann.

Viel schlimmer sieht es für 14 Anlagen in Niederösterreich aus, welche zirka 138.500 Haushalte mit Strom versorgen. Rund 1.293 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 3 Mio. Euro stehen auf dem Spiel. „Hier geht es um Arbeitsplätze, um die Wertschöpfung in den Regionen und um unsere Umwelt. Das sollte hier im Mittelpunkt stehen und keine parteipolitischen Interessen.“ Darum appelliert Strasser speziell an die SPÖ-Bundesräte, am   14. Februar für die Ökostromnovelle zu stimmen. „Man muss klar sagen, die SPÖ-Bundesräte entscheiden nun, ob die Ökostromanlagen in ihren Gemeinden weiter bestehen“, so der Bauernbund-Präsident.

„Alleine durch die Wärmenutzung in Holzkraftwerken werden jährlich 450 Mio. l Heizöl eingespart, zusätzlich sparen wir 3 Mio. t CO2 ein. Diese Zahlen kann man gar nicht zu oft wiederholen“, so Strasser. Während die KWK-Anlagen ums Überleben kämpfen und saubere Energie produzieren möchten, wird in Kürze der dritte Reaktorblock des Atomkraftwerkes Mochovce in Betrieb genommen. „Wer Biomasse abdreht, dreht Atomstrom auf. Die Rechnung dafür bekommen wir spätestens 2030 präsentiert, wenn wir exorbitant hohe Strafzahlungen entrichten müssen, weil wir unsere Klimaziele nicht erreicht haben, ganz abgesehen von den Schäden an unserer Natur“, warnt der Bauernbund-Präsident.

Weitere aktuelle Beiträge

EU-WALDPOLITIK MUSS NACHHALTIGE BEWIRTSCHAFTUNG ERMÖGLICHEN

EU-WALDPOLITIK MUSS NACHHALTIGE BEWIRTSCHAFTUNG ERMÖGLICHEN

Land NÖ, Landwirtschaftskammer NÖ und NÖ Waldverband unterzeichnen Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung St. Pölten, 20. März 2024 (aiz.info). - Die neue EU-Entwaldungsverordnung und das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur sind fernab jeder Realität...

mehr lesen