Ökostromsystem wirkt als Preisdämpfer bei möglichen Strompreiserhöhungen
Wien, 30. März 2017 – „Der Beschluss der ‚kleinen‘ Ökostromgesetznovelle wurde bekanntlich verschoben. Das ist die zweite Chance für sinnvolle Regeln, die effiziente Biogasanlagen als verlässliche Lieferanten für Strom und Wärme am Netz halten. Die Weichen in eine fossilfreie Zukunft wurden in Paris mit dem Klimavertrag gestellt, der Zug braucht ein Signal für sichere Entwicklungsbedingungen, damit er endlich Fahrt aufnehmen kann. Biogasanlagen stabilisieren das Netz, liefern bei Windstille und auch in langen kalten Winternächten. Bei Strompreiserhöhungen wirken sie als Preisdämpfer. Steigt nämlich der Strompreis um 1 Cent/kWh, sinkt der Förderbedarf für Ökostrom um 100 Mio. Euro pro Jahr. Daher müssen wir die noch notwendigen Verbesserungen für den Weiterbetrieb der effizienten Biogasanlagen und Biomasse-KWK-Anlagen rasch fixieren“, fordert LK Österreich-Präsident Hermann Schultes.
„Ein wesentlicher offener Punkt ist ein ausreichendes Volumen für die Nachfolgetarife für alle vorhandenen und effizienten Biogasanlagen. Die im ursprünglichen Entwurf vorgesehenen Beträge reichen dazu bei Weitem nicht aus. Bestens funktionierende Ökostromanlagen, die ganzjährig mit voller Kraft erneuerbaren Strom und Wärme liefern, dürfen nicht stillgelegt werden. Wo für eine Zustimmung Bestandsgarantien für fossile Kraftwerke erzwungen werden, stellt sich die Frage, ob der Zug am richtigen Gleis ist“, so Schultes.
Ökostromsystem dämpft Strompreiserhöhung
„Dank Ökostrom sind, ausgehend von Deutschland, die Strompreise gesunken. Das Ökostromsystem wirkt jetzt bei allfälligen Strompreiserhöhungen stabilisierend. Derzeit wird intensiv um die deutsch-österreichische Strompreiszone gerungen. Bricht sie auseinander, drohen höhere Strommarktpreise in Österreich. In diesem Fall hätte unser Ökostromsystem eine dämpfende Wirkung für Stromkonsumenten, da bei steigenden Strompreisen die Ökostromförderbeiträge sinken. Aktuell werden jährlich knapp 10.000 GWh Ökostrom aus Biogasanlagen, Biomasse-KWK-Anlagen, Windkraftwerken, Photovoltaikanlagen und Kleinwasserkraftwerken in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Steigt der Strompreis um 1 Cent/kWh, sinkt der Förderbedarf für Ökostrom um 100 Mio. Euro pro Jahr. Ein gutes Gesetz wirkt dämpfend bei Strompreiserhöhungen und sichert für alle Technologiebereiche Jobs und Innovationsanreize. Wir erwarten, dass noch offene Punkte in der Ökostromgesetznovelle rasch beseitigt werden. Im April muss die längst überfällige Novelle im Parlament fixiert werden“, verlangt Schultes.