LKÖ-Generalsekretär Lembacher: AKWs bekommen grünen Stempel – Zugleich soll jeder fünfte Baum ins Abseits gestellt werden
Wien, 1. Februar 2022 (aiz.info). – In Brüssel finden derzeit heftige Diskussionen um die sogenannte Taxonomie-Verordnung statt. Diese sieht mehr Bürokratie und weniger Klimaschutz durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz vor. „Atomkraftwerke haben von der EU über Nacht einen grünen Stempel bekommen. Zugleich soll jedem Waldbesitzer ein Verwaltungspaket und ein Einkommensverlust aufs Auge gedrückt werden. Dies wäre ein nachhaltiger Schaden für eine aktive Waldbewirtschaftung und ein inakzeptabler Eingriff ins Eigentumsrecht. Dieser Etikettenschwindel aus Brüssel ist eine Provokation für die Bauern und keine zukunftstaugliche Klimapolitik. Er ist für uns in dieser Form nicht akzeptabel“, stellt Ferdinand Lembacher, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, fest.
Verpflichtende Managementpläne für jeden Waldbesitzer
Waldbesitzer müssen aufgrund der Taxonomie-Verordnung mittlerweile nachweisen, dass die Waldpflege einen Nutzen für das Klima bringt. Jeder Waldbesitzer, auch wenn die Waldgröße noch so klein ist, muss mit einem eigenen Managementplan belegen, dass die Bäume „klimafit“ im Sinne der vorliegenden Verordnung sind. Nur dann gelten Investitionen in den Wald als nachhaltig und klimatauglich – das ist Bürokratie ohne jeglichen Mehrwert.
Eingriff ins Eigentum und Einkommen durch Brüssel
Zum Thema Biodiversität wird in Brüssel derzeit unter anderem diskutiert, dass Waldbesitzer ein Fünftel der bewirtschafteten Waldfläche außer Nutzung stellen müssen, um als nachhaltig eingestuft zu werden. Dies würde einem Einkommensverlust von 20% gleichkommen. Jeder Waldeigentümer in Österreich könnte von diesen Regelungen in Zukunft betroffen sein, kritisiert die LKÖ.