Pernkopf: Solide Grundlage zur Erreichung der Klimaziele

Apr 4, 2018 | Allgemein

Positive Reaktionen auf Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung

Wien, 3. April 2018 (aiz.info). – „Die heute von Bundesministerin Elisabeth Köstinger präsentierte Klima- und Energiestrategie ist ein wichtiger Plan und eine solide Grundlage zur Erreichung der Klimaziele. Jetzt müssen die geplanten Vorhaben und Leuchtturmprojekte rasch umgesetzt werden. Konkrete Taten müssen folgen, da habe ich aber volles Vertrauen in die Bundesregierung“, stellt Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf fest. Auch vom Biomasseverband und dem Dachverband Erneuerbare Energie Österreich kommen positive Reaktionen zu dieser Strategie.

Pernkopf lobt von den geplanten Maßnahmen vor allem die Photovoltaik-Initiative „100.000 Dächerprogramm“ und die Sanierungsoffensive im Wohnbau: „Damit können fast alle Bürger einen Beitrag zur Energiewende leisten. Das hilft dem Klima und erzeugt Wertschöpfung in unseren Regionen“, so der Landesrat. Niederösterreich sei mit rund 700 Windkraftanlagen, 34.000 Photovoltaikanlagen und mit 5.000 e-Autos Vorreiter in Österreich. „Wir werden auch in Zukunft unseren Beitrag leisten und die ambitionierten Pläne der Bundesregierung unterstützen“, kündigt Pernkopf an. Allein 2018 und 2019 soll durch den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik zusätzlicher Strom aus erneuerbarer Energie für über 120.000 Haushalte produziert werden.

Biomasse-Verband begrüßt Ausstieg aus Ölheizung

„Mit dem Entwurf zur Klima- und Energiestrategie ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Energiewende vollbracht. Das Papier beinhaltet eine Fülle guter Ansätze, wie den Ausstieg aus der Ölheizung, das Ziel 100% Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030 zu erzeugen, die Forcierung des öffentlichen Verkehrs und alternativer Antriebe sowie die Anhebung der Sanierungsrate im Gebäudebestand“, analysiert Rudolf Freidhager, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbands. Aufgrund des immer stärkeren Handlungsdrucks durch den fortschreitenden Klimawandel plädiert Freidhager aber für eine Nachschärfung der Ziele: „Wie zahlreiche Studien belegen, könnten bis 2030 etwa 60% der in Österreich benötigten Energie erneuerbar erzeugt werden, meint er. Bis zum Beschluss der Strategie im Juni sollten konkrete Maßnahmen, Zeitpläne und Sektorziele ergänzt werden.

Bioenergie ist der bedeutendste heimische Energieträger

„Aktuell stellt Bioenergie den Großteil der erneuerbaren Energien und verfügt über erhebliches Ausbaupotenzial. In den österreichischen Biomasseheizungen steckt insgesamt mehr Leistung als in allen Atomreaktoren unserer Nachbarstaaten zusammen. Besonders für die Sektorkopplung, den Verbund von Strom-, Wärme- und Verkehrssystemen, sind Holzheizungen unverzichtbar“, betont Freidhager. Weiterhin unklar sei, wie es mit den bestehenden heimischen Holzkraftwerken im Ökostromregime weitergeht. „Kommt es hier nicht in wenigen Monaten zu einer tragfähigen Lösung, steht noch im Jahr 2019 etwa die Hälfte der bestehenden Anlagen vor dem Aus“, warnt der Präsident.

Püspök: Weitere Konkretisierungen erforderlich

„Die Kernelemente für ein modernes Energiesystem bis 2030 sind Flexibilität, Effizienz und erneuerbare Energie. Diese drei Elemente müssen nunmehr durch konkrete Maßnahmen adressiert werden“, fordert Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). Eine nachhaltige Strategie sei notwendig, um Österreichs Energiesystem wettbewerbsfähig zu machen. „Wir haben in unserem Land mit vielen großartigen Unternehmen und einem herausragenden Know-how die idealen Voraussetzungen, um bei der Energiewende vorne mitspielen zu können“, ergänzt Florian Maringer, Geschäftsführer des EEÖ. „Bereits heute erwirtschaften die im Sektor Erneuerbare Energie tätigen Unternehmen mehr als 7 Mrd. Euro pro Jahr und beschäftigen 42.000 Menschen. Den notwendigen Aufbruch fördern zu wollen, wird in der vorliegenden Version der Klima- und Energiestrategie postuliert, muss jedoch noch durch konkrete Maßnahmen verbessert und umgesetzt werden“, erklärt Maringer.

WKÖ fordert Augenmaß bei Zielfestlegungen

„Aus Sicht der Wirtschaftskammer Österreich hat die Klimastrategie eine zentrale Herausforderung zu lösen, nämlich den für die Energiewende notwendigen Investitionsschub rasch in Gang zu setzen. Dazu enthält der Entwurf zwar Vorschläge, sie bedürfen aber noch der Präzisierung und budgetären Unterfütterung“, stellte WKÖ-Umweltexperte Stephan Schwarzer in einer ersten Reaktion fest. Fehlende Ambition könne man der Strategie nicht vorwerfen, richtige Ansätze enthalte der Entwurf auch im Bereich Verfahrensbeschleunigung, so Schwarzer. Dem Ruf nach Verboten erteile die WKÖ eine Absage. Damit Österreich bis 2030 seine CO2-Emissionen um 36% absenken kann, müssten viele Akteure mithelfen. „In der Verantwortung stehen auch Umwelt-NGOs, die wichtige Vorhaben wie Kraftwerke, Leitungen und Schienenprojekte unterstützen sollten, anstatt sie zu bekämpfen“, unterstreicht Schwarzer. Als „wichtigen Grundstein für die Gestaltung der Energieversorgung der Zukunft“ sieht die Interessenvertretung von Österreichs E-Wirtschaft den Entwurf einer integrierten Klima- und Energiestrategie. Sie spricht von einem „bedeutenden Schritt nach vorne“ und begrüßt es, dass die Strategie explizit alle Sektoren anspricht.

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