ÖSTERREICHISCHE HOLZINDUSTRIE: PRODUKTIONSWERT SANK 2020 UM 4,7% AUF 8 MRD. EURO

Jun 10, 2021 | Allgemein

Außenhandelsüberschuss von fast 1 Mrd. Euro erzielt

Wien, 9. Juni 2021 (aiz.info). – Die Holzindustrie Österreichs ist trotz der COVID-Einschränkungen gut durch das Jahr 2020 gekommen. Die fast 1.300 Holz verarbeitenden Unternehmen in der Bauprodukt-, Möbel-, Platten-, Säge- und Skiindustrie sowie in weiteren Holz verarbeitenden Betrieben erwirtschafteten einen Produktionswert von rund 8 Mrd. Euro. Damit liegt dieser um 4,7% unter dem des Vorjahres. Dies teilte heute Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie Österreichs, bei der Bilanz-Pressekonferenz mit.

Erlfried Taurer, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes, hob die wirtschaftliche Stärke der Branche in Krisenzeiten hervor: „Im Jahr 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt in Österreich um 6,6% und in der EU um 6,1% zurückgegangen. Die Holzindustrie hat sich mit einem Rückgang des Produktionswertes von 4,7% gut behauptet.“ Erneut konnte die österreichische Holzindustrie einen Außenhandelsüberschuss von fast 1 Mrd. Euro erzielen. „Unsere Unternehmen sind traditionell stark im Export, unser Erfolg auf den Weltmärkten sichert Industriejobs und Kaufkraft in den ländlichen Regionen Österreichs“, erklärte Taurer. Exporten im Wert von 5,64 Mrd. Euro standen Importe von 4,66 Mrd. Euro gegenüber.

Außer-Nutzung-Stellung von Wäldern ist falsches Signal

„Die aktuelle Preisdynamik und die Marktlage zeigen, wie wichtig die Rohstoffversorgung für unsere Industrie ist. Wir brauchen in Österreich weiterhin eine aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung, welche die Holzernte in den heimischen Wäldern steigert“, unterstrich Jöbstl. Die momentane Situation sei das beste Gegenargument zur Idee, große Waldflächen für die Holzernte zu sperren, so der Obmann.

„Aktuell erlebt die Baubranche weltweit einen Boom. Mit der ersten COVID-Welle haben viele Regierungen sehr rasch gehandelt und Konjunktur- sowie Förderprogramme erlassen, welche die Bauindustrie sehr positiv beeinflusst haben. Es gibt eine breite und dynamische Nachfrage nach Baustoffen aller Art, mit stark steigenden Rohstoffpreisen in allen Segmenten, besonders bei Eisen und Stahl sowie bei Gummi- und Kunststoffen. Wir haben also keine Holzkrise, sondern eine massive Nachfrage nach Baustoffen und Vorprodukten in der Industrie. Die Weltwirtschaft hat 2020 eine Vollbremsung hingelegt und gibt nun wieder Vollgas“, unterstrich Andreas Ludwig, Obmann-Stellvertreter im Fachverband.

Perspektive Klimaschutz und Wirtschaftswachstum

„Die Holzindustrie ist ein Stabilitätsanker in der Wirtschaftskrise. Dank des nachwachsenden Rohstoffs aus nachhaltiger Forstwirtschaft sind unsere Unternehmen auch Klimaschützer“, stellte Jöbstl fest. „Holz zieht CO2 aus der Atmosphäre und speichert Kohlenstoff – die Produkte unserer Industrie unterbinden damit CO2-Emissionen. Dank intensiver Forschung und Entwicklungsarbeit werden zunehmend holzbasierte Alternativen zu CO2- und energieintensiven Produkten und Materialien entwickelt. Wenn Politik und Gesellschaft es beim Klimaschutz wirklich ernst meinen, dann wird die Holzindustrie dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Viele politische Vorgaben sprechen klar für eine intensivere Holznutzung“, so der Obmann.

 

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