Forstexperten informieren am Familienwaldtag
Linz, 9. Juni 2015 – Um die Bedeutung des Waldes und seiner Bewirtschaftung einer breiten Bevölkerungsschicht zu veranschaulichen, veranstaltet die Landwirtschaftskammer Oberösterreich am 14. Juni (10 bis 16 Uhr), gemeinsam mit den Waldbesitzern, erstmals einen Familienwaldtag. In 15 bäuerlichen Forstbetrieben in allen Bezirken gibt es Informationen zur Bedeutung und Leistung des Waldes und das richtige Verhalten darin.
Im Wald wächst nicht nur Holz. Dieser leistet für uns Menschen noch viel mehr – und das kostenlos. Am Familienwaldtag begleiten Forstexperten durch den Wald und informieren über seine zahlreichen Leistungen. Der Rundgang bietet nicht nur die Möglichkeit, sich zu informieren und dort zu verweilen, sondern fordert die Besucher auf, sich aktiv mit der Forstwirtschaft zu beschäftigen. Dabei wird speziell die oberösterreichische Waldwirtschaft und die vielseitige Verwendbarkeit des Rohstoffes Holz dargestellt. Kinder und Junggebliebene können auf spielerische Weise Interessantes und Neues zum Thema erfahren. Zudem winkt beim Familien-Gewinnspiel ein Wochenende Urlaub am Bauernhof für die ganze Familie. Das detaillierte Programm gibt es online unter www.familienwaldtag.at. Der Besuch beim Familienwaldtag ist kostenlos.
„Oberösterreichs Waldbesitzer stellen im Einklang mit der Natur das seit Jahrhunderten erfolgreiche Prinzip der nachhaltigen Bewirtschaftung der regionalen Wälder und die Versorgung mit dem Rohstoff Holz sicher“, betont Johannes Wall, Leiter der Abteilung Forst und Bioenergie der LK OÖ.
Regeln beachten und damit Konflikte vermeiden
„Jedermann darf den Wald zu Erholungszwecken betreten und sich dort aufhalten. Dies gilt unter Berücksichtigung einiger Ausnahmen für den gesamten österreichischen Wald“, erklärt LK-Präsident Franz Reisecker. Die Waldbesitzer erhoffen sich im Gegenzug von den Besuchern Verständnis dafür, dass es zum Schutz des Waldes sinnvolle Einschränkungen gibt.
Neue Broschüre „Ein Tag im Wald“
Eine für den Familienwaldtag extra produzierte Broschüre soll eine Art „Waldknigge“ sein, die Kindern und Eltern mit humorvollen Versen Benimmregeln und nützliche Informationen vermittelt, wie man sich im Wald erholen kann, ohne diesem oder seinen Bewohnern Schaden zuzufügen. Eine Botschaft ist dabei besonders wichtig: Der Wald gehört jemandem und wir sind dort nur Gäste. Unter anderem wird erklärt, dass der Forst auch Lebensraum und Arbeitsplatz für viele Menschen ist und man auf Tiere und Pflanzen genauso wie auf sich selbst Acht geben soll. Auch was nicht erlaubt ist, wird angeführt: Zum Beispiel Radfahren und Reiten abseits vorgegebener Wege oder das Entzünden eines Feuers.
In Oberösterreich sichern 40.000 Waldbesitzer die zahlreichen Funktionen des Forstes auf einer Gesamtfläche von 498.000 ha, das heißt, 41,6% des Bundeslandes sind bewaldet. Davon entfallen 254.000 ha (51%) auf Kleinwald (unter 200 ha Fläche) im Besitz von bäuerlichen Familien, 141.000 ha (28%) sind Staatswald der Bundesforste AG und den Forstbetrieben gehören 103.000 ha (21%). Die Forst- und Holzwirtschaft zählt zu den größten Arbeitgebern im Land. Rund 70.000 Menschen erwirtschaften ihr Einkommen direkt oder indirekt aus der Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie. Dieser Sektor zählt zu den wesentlichen Stützen des Wirtschaftsstandortes Österreich, mit einem jährlichen Produktionswert von rund 12 Mrd. Euro. Schnittholz, Holzfertigprodukte und Papier sind wichtige Exportgüter. Kleinwaldbesitzer liefern 64% des insgesamt genutzten Holzes – mit 1,74 Mio. Erntefestmetern leisteten sie den größten Beitrag zur Versorgung des heimischen Marktes.
