LK Österreich: Neues EAG nutzt nicht alle Potenziale der Land- und Forstwirtschaft
Wien, 7. Juli 2021 (aiz.info). – „Die Land- und Forstwirtschaft beurteilt das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, das nun im Nationalrat beschlossen worden ist, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits ist es nach intensiven Verhandlungen gelungen, eine Basis für den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter zu schaffen. Andererseits jedoch hätte die Land- und Forstwirtschaft noch wesentlich mehr Potenzial für eine wirkliche Energiewende zu bieten, als durch das EAG derzeit genutzt werden kann. Hier hat man eine ganz große Chance für ein deutlich ambitionierteres Vorgehen vertan. Erfreulich ist, dass der Anlagenbestand auf Basis fester Biomasse zum großen Teil abgesichert werden konnte. Auch die Investitionsförderung für Kleinstanlagen wurde erfolgreich etabliert. So wurde im Finale der Verhandlungen noch vieles erreicht, aber das volle Potenzial der Branche kann mit diesem EAG leider dennoch nicht ausgeschöpft werden“, erklärte Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.
Ausbauziel erreichbar
„Damit Österreich sein Ziel, bis zum Jahr 2030 100% Ökostrom zu erzeugen, erreicht, hat es diese gesetzliche Basis gebraucht, worüber wir froh sind. Im Optimalfall kann damit die zusätzliche Produktion von Ökostrom aus fester Biomasse um eine Terawattstunde gesteigert und das Ausbauziel somit erreicht werden. Erfreulich ist auch die Investitionsförderung für Kleinstanlagen, die insbesondere den Ausbau dezentraler Anlagen mit besonderem Fokus auf die regional vorherrschenden Gegebenheiten befeuern wird können. Für die ursprünglich im Regierungsprogramm vorgesehenen insgesamt drei Terawattstunden reicht die Vorlage jedoch nicht aus“, stellt Moosbrugger fest.
„Die für 2024 verpflichtend vorgesehene Aktualisierung der nationalen Energie- und Klimapläne und die damit einhergehende Evaluierung des Ökostromgesetzes muss daher aus Sicht der LK Österreich einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklungspotenziale von erneuerbaren Gasen aus Holzbiomasse beziehungsweise die diesen entgegenstehenden Hindernisse legen. Insbesondere vor dem Hintergrund eines stetig steigenden Energieverbrauchs werden wir es uns nicht leisten können, leicht zu hebendes Potenzial liegen zu lassen. Nur durch das vollständige Ausschöpfen aller Möglichkeiten lassen sich eine sichere Energieversorgung auch im importabhängigen Winter, Wertschöpfung in den ländlichen Regionen, regionale Arbeitsplätze und Impulse für unsere weltmarkttaugliche österreichische Spitzentechnologie in diesem Bereich erzielen“, so Moosbrugger.