LK Vorarlberg zeigt den Wald als Gesundheits- und Produktionsort

Jun 14, 2016 | Allgemein

Studien belegen die Gesundheitswirkungen von Holz

Bregenz, 13. Juni 2016 – Der Wald in Österreich erfüllt für die Gesellschaft eine Vielzahl an Funktionen, weshalb die diesjährige „Woche des Waldes“ sich diesem „Best of Forest“ widmet. Zwei davon präsentierte die Landwirtschaftskammer Vorarlberg heute zusammen mit dem Land in der Waldschule Bodensee – die Gesundheitswirkung und den Wald als Produktionsort (http://www.vorarlberg.at/Forstwesen).

Wer sich im Wald aufhält, tut seinem Körper und seiner Seele etwas Gutes. Waldspaziergänge machen den Kopf frei und den Puls ruhig. LK-Forstberater Thomas Ölz wies auf die sensationellen Ergebnisse über die Gesundheitswirkung des Waldes aus mehreren Untersuchungen hin. So fanden Forscher der Nippon Medical School in Tokio beispielweise heraus, dass Waldluft die natürlichen „Körperkillerzellen“ aktiviert, wodurch diese besser gegen Krankheitserreger kämpfen. Bereits ein Waldspaziergang vermehrt diese Killerzellen um 50%. Ebenfalls in Japan wurde der Speichel von gestressten Studienteilnehmern vor und nach einem Waldspaziergang untersucht. Die Konzentration des Stresshormons Cortisol sank drastisch. Mit Holzanwendungen lässt sich diese Wirkung in die eigenen Arbeits- und Wohnräume holen.

Die Waldschule Bodensee (http://waldschule-bodensee.at) greift das Thema „Green Care Wald“ auf und bietet nicht nur Waldpädagogik für Kinder, sondern auch speziell Angebote für Erwachsene unter dem Titel „Erwachsenenwald“ und „Gesundheitswald“ an.

Die Produktionsfabrik Wald

Landesforstdirektor Andreas Amann stellte die Besonderheiten der Fabrik „Wald“ vor: Hier werden landesweit jedes Jahr 610.000 m3 Holz erzeugt. Die jährliche Erntemenge von 440.000 m3 bedeutet für die Waldeigentümer einen Erlös von 28 Mio. Euro. Gleichzeitig wird durch die Holzernte ein Arbeitseinkommen von 12 Mio. Euro im ländlichen Raum generiert und 4 Mio. Euro für den Transport des Holzes aus dem Wald. Ein beträchtlich zusätzlicher Betrag wird für die Aufforstung und Pflege der Bestände sowie die Instandhaltung der Erschließung aufgebracht.

Auch die Abfallstoffe sind besonders. Abgestorbene Blättern, Blüten und Samen werden automatisch recycelt oder kompostiert und über den Boden wieder in den Produktionsprozess eingebracht. Ein weiteres Abfallprodukt ist Sauerstoff.

Solch riesige Fabriken haben natürlich auch Auswirkungen auf ihre Umgebung. Im Fall des Waldes sind es vor allem günstige: Neben der Holzproduktion bietet er einen Lebensraum für eine Unzahl von Lebewesen – er ist das Landschaftselement mit der höchsten Biodiversität. Er schützt vor Lawinen und Steinschlag und bewahrt mit seinen mächtigen Wurzeln auch viele Hänge vor Rutschungen. Die feine Humusschicht ist ein ausgezeichneter Trinkwasserfilter, weshalb der Wald das beste Trinkwasserschutzgebiet ist. Er nimmt auch dem Starkregen seine Spitzen, da er im Jahresdurchschnitt nur etwa 80% der Niederschläge auf den Boden durchlässt und ein höheres Wasserspeichervermögen als viele verdichtete Kulturböden hat.

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