„Die Botschaft und der Auftrag des Klimagipfels in Paris ist eindeutig und klar: Der Ausstoß von fossilem CO2 muss so rasch wie möglich beendet werden. Nur mit dem Ausstieg aus den fossilen Rohstoffen können wir den gefährlichen Klimawandel stoppen und die immer größer werdenden Milliardenschäden verhindern. Die bestmögliche Nutzung von Holz in allen Verwendungsbereichen ist ein ganz wichtiger Teil der Lösung“, erklärte Präsident Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich.
„Die Strategie, um den Umstieg von fossilen auf nachwachsende Rohstoffe zu schaffen, heißt Bioökonomie. Wie von der Europäischen Kommission festgehalten, besteht diese Bioökonomiestrategie für Europa aus den drei wesentlichen Eckpfeilern: ressourceneffiziente Industrien, Erzeugung vielfältiger bio-basierter Produkte und die Bereitstellung von Bioenergie. Bei der Umsetzung der Bioökonomiestrategie spielt Holz eine besonders wichtige Rolle“, so der Präsident.
Das während des Pflanzenwachstums aus der Atmosphäre aufgenommene CO2 wird langfristig im Holz gespeichert. Wenn der Wald nachhaltig bewirtschaftet wird und die Bäume rechtzeitig vor dem Verrotten geerntet und zu Produkten weiterverarbeitet werden, können dadurch CO2 –intensive Materialien aus fossilen Rohstoffen ersetzt werden. Bei der Holzernte und bei der Holzverarbeitung fallen unterschiedlichste Baumarten, Baumteile und Holzqualitäten an, die sowohl für stoffliche als auch energetische Zwecke genutzt werden. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft können Produkte aus Holz zusätzlich noch am Ende ihrer Lebenszeit energetisch verwertet werden, was wiederum die Verwendung fossiler Rohstoffe vermeidet. Holz optimal verwenden ist daher dreifach positiv fürs Klima.
„Es ist auch völlig klar, dass eine „kaskadische Nutzung“ von Holz nur nach marktwirtschaftlichen Aspekten verlaufen kann. Das bedeutet, dass beginnend beim Waldbesitzer der Rohstoff Holz immer zu jenem Verarbeiter fließen wird, wo für den Holzverkäufer die höchste Wertschöpfung zu erzielen ist. Dass diese Kaskadennutzung nach marktwirtschaftlichen Aspekten gut funktioniert, erkennt man daran, dass 80 % der in Österreich verfügbaren Frischholzmenge von der Holz verarbeitenden Industrie eingesetzt wird. Planwirtschaftliche Rohstofflenkungen, wie sie von Teilen der Industrie angedacht sind, werden nicht benötigt und auch von uns strikt abgelehnt“, ergänzt der Präsident.
„Wenn für einen Waldbesitzer der Verkauf bzw. der Eigenverbrauch von Energieholz in der jeweiligen Region die größte Wertschöpfung bringt, kann ihm diese Verwertung in einer Marktwirtschaft selbstverständlich nicht abgesprochen werden! Ohne der energetischen Verwertung von Holz kann der Ausstieg aus fossilen Rohstoffen nicht erreicht werden. Wir erleben gerade wieder hautnah, welche immensen Schäden Klimaextreme in kürzester Zeit anrichten können. Es gibt Berechnungen, wonach ohne Gegenmaßnahmen die Folgekosten des Klimawandels in Österreich ein Ausmaß von etwa 9 Milliarden Euro pro Jahr erreichen können. Nach wie vor wird die fossile und nukleare Energieerzeugung um ein Vielfaches höher subventioniert als es Unterstützungen für erneuerbare Energien gibt. Wiederholt hat die Internationale Energieagentur (IEA) bereits angeprangert, dass die unerträglichen Marktverzerrungen im Energiebereich durch die Übersubventionierung von Öl, Gas und Kohle sowie Atomkraft beseitigt gehören. Statt gegen die Ökostromförderung zu polemisieren, sollten sich die Ökostromgegner endlich einmal den klimaschädlichen Förderungen für Kohle- und Atomkraftwerke zuwenden“, so der Präsident abschließend.