Fischer: Gefahrenpotenzial durch Schutzausrüstung minimieren
Wien, 29. Juli 2016 – Die jüngsten Unwetter in Niederösterreich haben auch in den Wäldern große Schäden angerichtet. Einer der betroffenen Bezirke war Waidhofen an der Thaya. Hier zog vergangene Woche ein orkanartiger Sturm, verbunden mit Hagel, eine Spur der Verwüstung nach sich. Mehr als 50 ha Waldfläche wurden zur Gänze zerstört und viele Waldflächen nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. „Die Aufarbeitungsarbeiten und notwendigen Schlägerungen sind derzeit voll im Gang, die Gefahren dabei sind nicht zu unterschätzen“, warnt der Obmann des Waldverbandes und Landeskammerrat Franz Fischer.
„Umkippende, am Hang abrollende Wurzelballen, Spannungen im Stamm, die sich schlagartig lösen, entwurzelte Bäume, die an Nachbarbäumen lehnen, geknickte Baumwipfel, die am Stamm hängen oder abgebrochene Bäume – das alles kann die Forstarbeiter in Gefahr bringen und muss bei Arbeitsweise und Schutzkleidung berücksichtigt werden“, so Fischer. „Im Arbeitseifer vergisst man auf die eine oder andere Kleinigkeit. Das kann bei dieser Arbeit gefährlich werden“, erklärt der Obmann.
Das Gefahrenpotenzial könne man vor allem durch eine geeignete Schutzausrüstung minimieren. Diese bestehe aus dem Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz, anliegender Arbeitsbluse mit Signalfarbpartien, Schnittschutzhose, schwingungsmindernden Handschuhen, Sicherheitsschuhen mit Schnittschutzeinlage und so weiter. Wichtig wäre auch, dass bei dieser Arbeit eine zweite Person in Rufweite ist. Grundsätzlich solle man Stress vermeiden, „denn Arbeiten unter Zeitdruck ziehen Unfälle nach sich“, so Fischer.
Der Leitfaden für die Aufarbeitung von Sturmschäden sehe vor, dass man sich zuerst einen Überblick über das Schadensausmaß verschaffe. Es gelte zu überlegen, welches Arbeitsverfahren zum Einsatz kommen könnte. Weiters sei zu klären, ob eine überbetriebliche Zusammenarbeit möglich ist. Bei der Aufarbeitung gelte: Einzelwürfe vor Flächenwürfen. Wichtig sei auch die Überprüfung von Schutzausrüstung und Gerätschaft. „Vor Trennschnitten ist eine genaue Beurteilung des Stammes unerlässlich“, betont Fischer. Er rät dazu, vor der Arbeit zu überlegen, wie die Rettungskette im Falle eines Unfalles erfolgt.
Weitere Informationen:
Merkblätter der Sozialversicherungsantalt der Bauern (Schadholz, Waldarbeit, Holzbringung, Motorsägen-Handhabung und Scheidetechnik, Schwachholz, Persönliche Schutzausrüstung)