LANGER-WENINGER: WALD IST NICHT NUR WIRTSCHAFTS- UND ERHOLUNGSRAUM

Aug 11, 2021 | Allgemein

Auch gesundes Trinkwasser und Nahrungsmittel werden geliefert

Linz, 10. August 2021 (aiz.info). – „Der Wald, der 42% der oberösterreichischen Landesfläche bedeckt, ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsraum, er liefert auch wertvolle Beiträge zu Ernährung und Gesundheit. Neben Pilzen und Wildbret gibt es diverse Beeren, Holunder, aber auch Kräuter wie Brennnesseln, Bärlauch, Löwenzahn und Vogelmiere. Der Wald liefert gesundes Trinkwasser und bietet Abkühlung an Hitzetagen“, betonte heute die Präsidentin der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ, Michaela Langer-Weninger.

„Viele Menschen nutzen gerade im Sommer den Wald als Erholungsraum und damit gleichzeitig den natürlichen Kühleffekt unter den schattigen Baumkronen. Der Wald trägt als Quellgebiet von hochqualitativem Trinkwasser auch indirekt zu unserer gesunden Ernährung bei. Beim Spazieren und Wandern werden auch oft Pilze, Beeren oder Kräuter gesammelt – lauter Lebensmittel, die den Speiseplan erweitern – sowie auch das Wildbret, das von den heimischen Jägern angeboten wird“, so Langer-Weninger.

„Honigbienen produzieren aus Honigtau, den Ausscheidungen von Insekten, den beliebten Waldhonig. Auch Essigsäure, die bei der Zellstoffproduktion aus Buchenholz als Kuppelprodukt anfällt und für das Einlegen von Essiggurkerl verwendet wird, stammt zum Teil aus dem Wald. Aus Dicklauge, die bei der Zellstoffgewinnung entsteht, wird Xylose gewonnen. Dieser ‚Holzzucker‘ wird zu Süßstoff weiterverarbeitet. Der von unseren Bäuerinnen und Bauern gepflegte Wald hat also nicht nur eine große wirtschaftliche und klimapolitische Bedeutung, sondern auch viele Nebenfunktionen“, unterstrich die LK-Präsidentin.

Beim Schwammerlsuchen rechtliche Grundlagen beachten

„Wenn das Wetter passt, steht dem Schwammerlsuchen nichts im Wege. Allerdings sollte man dabei die rechtlichen Grundlagen beachten. Nach dem Forstgesetz gibt es für Pilze folgende Sammelbeschränkung: Pro Person und Tag darf man dem Wald, wenn seitens des Eigentümers keine gegenteilige Verfügung getroffen wurde, maximal 2 kg Pilze entnehmen. Zudem gibt es naturschutzrechtlich geschützte Pilze, die nicht gesammelt werden dürfen“, informierte Langer-Weninger. Man sollte außerdem nur Schwammerl mitnehmen, die man sicher kennt. Bei der Entnahme von Beeren gebe es forstrechtlich keine mengenmäßige Obergrenze.

„Es gibt also viele Gründe, den Wald zu schätzen, aber auch zu schützen. Wenn wir ihn als Erholungsraum nutzen, sollten wir nicht darauf vergessen, achtsam mit diesem wertvollen Lebensraum umzugehen, damit wir auch als Besucher dazu beitragen, den Wald mit all seinen wichtigen Funktionen zu erhalten. Im Gegenzug wollen auch die Waldbewirtschafter dazu beitragen, dieses wertvolle Ökosystem durch den Umbau in Richtung klimafitter Wälder zu erhalten. Der Klimawandel im Wald ist eine große Herausforderung, der wir uns in den nächsten Jahrzehnten stellen werden, auch mit wesentlicher Unterstützung durch den vom Landwirtschaftsministerium initiierten und mit 350 Mio. Euro dotierten Waldfonds“, betont Langer-Weninger.

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