Köstinger: Walddialog ist Erfolgsmodell zur Umsetzung der Waldstrategie 2020+

Apr 24, 2018 | Allgemein

Im Bild: Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes, Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Rudolf Maximilian Rosenstatter, Vorsitzender der Kooperationsplattform Forst Holz Papier. Quelle: BMNT, Paul Gruber

Heimische Wälder sind unverzichtbar für den Klimaschutz

Wien, 23. April 2018 (aiz.info). – Vor 15 Jahren wurde der Österreichische Walddialog ins Leben gerufen. Seither findet regelmäßig ein ausgewogener Interessenausgleich zwischen Eigentümern, Nutzungsberechtigten und deren Interessenvertretungen, Regierungsorganisationen, NGOs sowie den Parlamentsparteien statt. „Der Österreichische Walddialog ist ein offener, kontinuierlicher und partizipativer Politikentwicklungsprozess. Er ist ein Musterbeispiel für New Public Governance“, so Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger. „Österreichs Wälder sind ein Naturschatz und absolut unverzichtbar. 47,6% Staatsfläche sind bewaldet. 172.000 Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaften jährlich einen Produktionswert von rund 12 Mrd. Euro. Sie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und gleichzeitig der lebende und wachsende Beweis für Nachhaltigkeit“, stellt Köstinger im Rahmen des 8. Runden Tisches des Walddialogs fest.

Unsere Wälder speichern 985 Mio. t Kohlenstoff

Österreich ist ein Waldland. Rund 300.000 Menschen beziehen ihr Einkommen direkt und indirekt daraus. „In den heimischen Wäldern sind 985 Mio. t Kohlenstoff gebunden. Damit ist die Kohlenstoffbilanz die mit Abstand größte Einflussgröße auf die Treibhausgasbilanz“, berichtet Köstinger. Anhand dieser Zahlen kann man erkennen, wie wichtig die Rolle des Waldes in Österreich ist. Darum wurde im Rahmen des Walddialoges die Waldstrategie

2020+ entwickelt. Sie hat die Schwerpunkte und Zielsetzungen in der Waldwirtschaft definiert und aus ihr ist ein Maßnahmenkatalog entstanden, der in den letzten Jahren abgearbeitet wurde. „Mit der schrittweisen Umsetzung kann und muss den größten aktuellen umweltbezogenen Herausforderungen – Biodiversitätsverlust und Klimawandel – entgegengewirkt werden. Als besonders wichtiger Beitrag zur Klima- und Energiestrategie ist – bei zuletzt steigendem Holzvorrat – die forcierte Holznutzung in einem naturverträglichen Ausmaß zu bezeichnen. Aus Sicht des Umweltschutzes ist dabei auf eine Balance zwischen ökonomischer Ausrichtung und ökologischer Tragfähigkeit zu achten“, erklärt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Holz, eine Ressource mit Zukunft

Holz ist nicht nur in der Raumwärme zu einem wichtigen Rohstoff geworden. Hackschnitzelanlagen und Biomasse-Heizwerke versorgen inzwischen einen relevanten Anteil an Häusern mit Raumwärme. Auch als Baustoff wird Holz immer beliebter. Mit nur zwei Drittel der jährlichen Holznutzung könnten alle Häuser in Österreich aus diesem Werkstoff errichtet werden. Trotzdem wächst immer noch deutlich mehr Holz nach, als jedes Jahr verbraucht wird. „Die Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier verfügt über enormes Potenzial in allen Bereichen der Ökonomie und Ökologie. Damit das auch so bleibt, stellen wir uns tagtäglich aktiv den Herausforderungen, die damit verbunden sind. In einer Sektorstrategie für Wald und Holz erarbeiten wir deshalb die Vision für eine nachhaltige ‚Wald- und Holzzukunft‘. Gemeinsam mit der Politik wollen wir Österreich stärker als Forst- und Holzland positionieren“, so Rudolf Maximilian Rosenstatter, Vorsitzender der Kooperationsplattform ForstHolzPapier.

Waldstrategie 2020+ als Vorbild für die Ratspräsidentschaft

Jede einzelne Maßnahme in der Waldstrategie 2020+ ist transparent und nachvollziehbar dokumentiert. Der Status jedes einzelnen Projekts ist derzeit in einer Datenbank, auf der Internetseite des Bundesforschungszentrum Wald, abrufbar. Diese Transparenz soll Vorbild für die EU-Waldstrategie sein. „In der österreichischen Ratspräsidentschaft werden wir einen Schwerpunkt auf das Thema Wald legen, insbesondere die stärkere Verankerung der Forstwirtschaft im Bereich der Ländlichen Entwicklung und die Weiterentwicklung und Umsetzung der EU-Waldstrategie stehen auf unserer Agenda sehr weit oben.  Es gibt also viel zu tun. Aber eines muss uns immer klar sein, die Herausforderungen können wir nur bewältigen, wenn alle Betroffenen, und das sind viele, ihren Beitrag leisten und wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Ministerin Köstinger abschließend.

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