KÖSTINGER/SEITINGER: Holzbau stärkt regionale Wertschöpfung

Jun 23, 2020 | Allgemein

Investitions- und Entlastungspaket schafft Zukunftsperspektiven für Land- und Forstwirtschaft

Graz, 22. Juni 2020 (aiz.info). – Mit einem 400 Mio. Euro starken Investitions- und Entlastungspaket will die Bundesregierung neue Perspektiven für die gebeutelte heimische Land- und Forstwirtschaft schaffen. „Gerade in schwierigen Zeiten braucht es nachhaltige Unterstützung. Mit diesem Paket entlasten wir unsere bäuerlichen Betriebe und setzen wichtige Anreize für Investitionen in die Forstwirtschaft, um klimafitte und gesunde Wälder aufzuforsten“, erläutert Bundesministerin Elisabeth Köstinger heute bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem steirischen Agrarlandesrat Hans Seitinger.

Details zu den Maßnahmen

Das Paket beinhaltet mehrere steuerliche Entlastungsschritte für bäuerliche Betriebe, wie etwa die Angleichung der Mindestbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung oder die Gewinnglättung, um schlechte Erntejahre auszugleichen. „In Summe sind es 22 Investitions- und steuerliche Maßnahmen, die die heimische Landwirtschaft entlasten und gleichzeitig die Zukunft unserer Wälder sichern“, so die Bundesministerin.

Ein Fokus wird dabei auf die Forst- und Holzwirtschaft gelegt, der in der waldreichen Steiermark eine besondere Bedeutung zukommt. Mit einem Waldanteil von 62% an der Landesfläche ist die Steiermark das größte Forstland Österreichs. Daran hängen 55.000 Arbeitsplätze in der Holz- und Veredelungsindustrie. Mit Investitionsanreizen, der Abgeltung von Schäden und einem großen Schwerpunkt in Forschung und Entwicklung wird die Forstwirtschaft aktiv unterstützt, denn klimatische Veränderungen, fehlende Niederschläge und vor allem der großflächige Borkenkäferbefall sind für die Branche ein existenzielles Problem. Daneben wird auch eine Holzbauoffensive gestartet.

Forschung treibt Holz als Werkstoff zu Höchstleistungen

Seitinger verwies darauf, wie wichtig es sei, die regionale Wertschöpfungskette im Allgemeinen sowie im Forst- und Holzbereich im Speziellen zu erhöhen. Die Steiermark tue dies etwa auch mit ihrer Vorreiterrolle im Holzbau. „In den vergangenen Jahren ist es uns beispielsweise gelungen, den Holzbauanteil im geförderten Wohnbau von 5% auf knapp 30% zu steigern. Das schafft Wertschöpfung in der Region und schont die Umwelt“, so der auch für Wohnbau zuständige Landesrat. Er sieht die Zukunft der Holzveredelung erst am Beginn, da die Verwendungsmöglichkeiten über den Holzbau hinaus im Bereich der Energie, innovativer Verpackungslösungen, chemischer und pharmazeutischer Prozesse bis hin zum Konstruktionsbau für Automobil- und Flugzeugindustrie ständig steigen. „Dazu braucht es jedoch umfassende Forschungsleistungen, die den genialen Werkstoff Holz zu diesen Höchstleistungen bringen“, erklärte Seitinger abschließend.

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