Böden sind eine essenzielle Lebensgrundlage
In der diesjährigen „Woche des Waldes“ (8. bis 14. Juni) wird insbesondere auf den Waldboden – auch gemäß dem Internationalen „Jahr des Bodens“ 2015 – aufmerksam gemacht. Dass Österreichs Wälder – sie bedecken fast die Hälfte der Landesfläche – ihre Funktionen so gut erfüllen können, liegt an ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung. Neben den sichtbaren Anforderungen werden viele direkt durch den Boden vermittelt. Schadstoffe werden gefiltert und gespeichert, Säuren gepuffert, um eine gleichbleibend hohe Menge und Qualität an Grund- und Trinkwasser zu gewährleisten, bis hin zur besonders effektiven Speicherung von Kohlenstoff. Der Boden ist die Ernährungsgrundlage für den Forst und somit auch entscheidend für die Erfüllung seiner Funktionen, heißt es aus dem zuständigen Landwirtschaftsministerium, das Koordinator und Impulsgeber ist.
Mit der alljährlichen „Woche des Waldes“, einer akkordierten Aktion der gesamten Forstbranche, die heuer unter dem Motto „Unser Wald – fest verwurzelt“ steht, soll die Bevölkerung auf diese Funktionen aufmerksam gemacht und der wichtige Stellenwert des Forstsektors in Österreich verdeutlicht werden. Daher finden in dieser Zeit bundesweit spezielle Veranstaltungen statt.
Hiegelsberger: Vorrang für produktive Agrar- und Forstflächen
Böden sind eine essenzielle Lebensgrundlage. Es handelt sich um ein hochkomplexes, lebendiges System: In 30 Zentimetern Oberboden befinden sich pro Hektar bis zu 25 t Lebewesen. Insbesondere die Waldböden regulieren durch ihr Speichervermögen den Wasserhaushalt und schützen vor Hochwassergefahren. Zusammen mit der Pflanzendecke sorgen sie auch für die Sauerstoffproduktion und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Klimaregulierung. Vor allem die Wälder sind dabei von größter Bedeutung: Nach vorsichtigen Berechnungen sind im gesamten österreichischen Wald rund 1,2 Mrd. t CO2 in Bäumen und Sträuchern gespeichert. Dazu kommen weitere 1,7 Mrd. t, die in den Waldböden gebunden sind. Nur geologisch gesehen erfolgt die Bodenbildung rasch, im Vergleich zu einem Menschenleben ist der dafür benötigte Zeitraum aber unendlich lang. „Der schonende und nachhaltige Umgang mit dem Boden ist daher ebenso wichtig wie jener mit Wasser oder anderen Ressourcen“, betont Oberösterreichs Landesrat Max Hiegelsberger. Die Böhmerwaldschule des Landes stellt bei ihren waldpädagogischen Aktivitäten den Boden in den Vordergrund, das Thema wird für Schulklassen altersgerecht und spannend aufbereitet.
Unser Wald – fest verwurzelt
„Den Menschen muss immer wieder bewusst gemacht werden, welche Leistungen ihnen der Wald bietet und welche Verantwortung sie daher für ihn übernehmen müssen“, betont der Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland, Franz Stefan Hautzinger, und verweist dabei auch auf dessen Bedeutung als Rohstofflieferant. „Holz ist ein wichtiger klimafreundlicher Energielieferant, aber ebenso ein bedeutender Baustoff. Um den Wert des Waldes in seinem ganzen Umfang zu erhalten, müssen wir klug und sorgsam mit ihm umgehen. Nachhaltige Forstwirtschaft verfolgt wegweisende Ziele für eine positive Entwicklung unserer Umwelt, um dadurch für die Menschen eine lebenswerte Zukunft sicherzustellen. Unsere Bauern erbringen dazu einen großen Beitrag.“
Holz-Charta: Mehr Holz im Wohnbau – Aktive Waldbewirtschaftung
Anlässlich der Woche des Waldes haben in Kärnten Landesrat Christian Benger, die Vertreter des Forstvereins, der Landwirtschaftskammer, von Pro Holz sowie der Landesforstdirektor, der Bezirksforstinspektor und der Präsident der Wirtschaftskammer die österreichweite Holz-Charta des Abkommens Forst-Holz-Papier unterschrieben. „Damit setzen wir ein deutliches Zeichen für die vermehrte Verwendung von Holz und den gesteigerten Einsatz im Wohnbau. Denn dort liegt auch die maximale Wertschöpfung, die damit zu 100% im Land bleibt“, so Benger. Weiters bekennen sich alle Unterzeichner zu einer aktiven Waldbewirtschaftung und aktivem Klimaschutz.