Holzmarktbericht Februar 2016

Feb 15, 2016 | Holzmarktberichte

Die aktuelle WIFO-Konjunkturumfrage weist in Österreich für die Sachgüterproduktion einen unveränderten leicht positiven Trend auf. Die Auslandsauftragslage wurde günstiger beurteilt, als in der vorhergehenden Umfrage. Durch die negative Einschätzung der Entwicklung des Dienstleistungsbereiches – vor allem im Tourismus – entsteht eine leicht eingetrübte Gesamtkonjunkturerwartung in Österreich.

Die österreichische Sägeindustrie ist sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Nachfrage besteht jedoch nach frischem Sägerundholz guter Qualitäten, die sich auch in etwas höheren Preisen niederschlagen kann. Normalnutzungen befinden sich auf niedrigem Niveau. Regional kommt es durch die Niederschläge und dem Warmwettereinbruch zu Problemen bei der Ernte und Rückung. Die Abfuhr erfolgt zeitnah, Waldlager sind kaum vorhanden. Das Preisband für das Leitsortiment Fichte B, 2b ist enger geworden und liegt zwischen € 84,- und € 93,50 je FMO. Leichter Preisdruck besteht wegen des Überangebotes bei schlechteren Qualitäten. Bei der dritten Tiroler Nadelwertholzsubmission erhielt ein Lärchenstamm mit € 829,- je FMO das höchste Gebot. Die Zirbe wurde auf sehr hohem Preisniveau gehandelt. Ihr Durchschnittspreis lag bei € 421,-.

Am Laubsägerundholzmarkt spiegeln die Ergebnisse der Laubwertholzsubmissionen die derzeitigen Marktverhältnisse sehr gut wider. Die Eiche hält ihr hohes Preisniveau und der Trend zu den dunklen Holzarten wie Schwarznuss und Walnuss ist ungebrochen. Buntlaubhölzer wie Elsbeere und Kirsche sind nur in besten Qualitäten gefragt. Der Markt für Ahorn scheint größtenteils gesättigt zu sein.

Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind, auch aufgrund hohen Anfalls von Sägenebenprodukten, sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Nachfrage ist bei stabilen Preisen verhalten. Die Zufuhr ist vor allem in den Schadgebieten streng kontingentiert. Eine Entlastung auf dem Nadelindustrierundholzmarkt wird mit der vollen Inbetriebnahme des Standortes Pöls und nach Abbau der industrieseitig vorhandenen Lager erwartet. Buchenfaserholz wird zu stabilen Preisen nachgefragt.

Der Energieholzmarkt verläuft weiterhin sehr ruhig. Die Heizwerke sind sehr gut mit Rohstoff versorgt. Der Absatz ist meist nur im Rahmen der abgeschlossenen Verträge möglich. Im Zuge der Schadholzaufarbeitung anfallendes Brennholz sollte auf Lager gelegt werden, um den Bedarf an qualitativem Brennholz in der kommenden Saison decken zu können.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Ende Jänner bzw. Anfang Februar 2016 und sind Nettopreise zuzüglich Umsatzsteuer. Seit 1. Jänner 2016 gelten für den Holzverkauf an Unternehmer folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20% anzuwenden.

Holzmarktbericht Februar 2016
Holzpreise Februar 2016

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