Das Wirtschaftswachstum in Österreich lag im Jahr 2019 laut Experten der Österreichischen Nationalbank bei 1,6 %. Für 2020 rechnet man auch aufgrund der globalen Entwicklungen mit einem geringeren Wachstum von 1,1 %, wobei sich die Anzeichen für eine Stabilisierung verdichten.
Gegenüber dem Dezember hat sich auch aufgrund der Witterung die Bevorratung der österreichischen Sägeindustrie mit Nadelsägerundholz gebessert. Der aktuell aber immer noch geringe Holzfluss führt zu einer Nachfragebelebung nach frischem Nadelsägerundholz. Der Holzabtransport aus dem Wald stellt wegen der generellen Aufnahmefähigkeit der Werke kaum ein Problem dar. Die Werksübernahme erfolgt jedoch äußerst streng. Die Preise sind um bis zu € 4,-/FMO gestiegen. Die enorme Spreizung in den vom Borkenkäfer massiv betroffenen Bundesländern Nieder- und Oberösterreich hat sich damit aber nicht verändert. Hier und in Tirol liegt das obere Preisband aber nach wie vor unter € 80,-/FMO. Der Markt für Weißkiefer ist derzeit kaum existent. Die Lärche wird zu ansprechenden Preisen anhaltend stark nachgefragt.
Am Laubsägerundholzmarkt dominiert weiterhin die Eiche. Dementsprechend entfällt der größte Anteil der gelieferten Stämme für die Wertholzsubmissionen Ende Jänner in Ober- und Niederösterreich auch auf diese Baumart. Bei anderen Baumarten sind nur die besten Qualitäten gefragt. Pappelholz, wenn nicht durch billiges Fichtenholz ersetzt, wird unverändert auf niedrigem Vorjahresniveau gehandelt.
Aufgrund des Überangebotes an Industrierundholz sowie durch hohen Einschnitt bedingte Mengen an Sägenebenprodukten sind die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sehr gut mit Industrieholz bevorratet. Dementsprechend schwierig ist die Vermarktung. Waldlagerstände können kaum abgebaut werden bzw. sind sogar im Steigen. Die ohnehin unattraktiven Preise stehen daher weiter unter Druck. Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund geringer Verarbeitungskapazitäten kaum mehr Nachfrage nach Schleifholz existiert, was den Faserholzmarkt zusätzlich belastet. Rotbuchenfaserholz kann bei gleichbleibenden bis leicht fallenden Preisen abgesetzt werden.
Energieholz minderer Qualität ist derzeit nur sehr eingeschränkt vermarktbar, da aufgrund des massiven Faserholzüberschusses ausreichend gute Qualitäten vorhanden sind. Einzig hochqualitatives Brennholz ist vor allem in und um Ballungszentren zu guten Konditionen absetzbar.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Dezember 2019 – Anfang Jänner 2020 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.