Betrachtet man den Verlauf einiger Indikatoren für das Wirtschaftswachstum, signalisieren diese keine Verbesserung für die Entwicklung in Europa.
Die österreichische Sägeindustrie ist weiterhin ausreichend gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Bedarf und Nachfrage bestehen aber vor allem nach frischem Nadelsägerundholz. Angebotsseitig ist aber aufgrund der Unsicherheiten bei der weiteren Entwicklung von Schäden durch Borkenkäfer eine abwartende Haltung zu bemerken. Aufgrund der Witterung ist regional auch die Rückung beeinträchtigt. In Abhängigkeit vorhandener Straßensperren erfolgt die Holzabfuhr zügig. Derzeit sind keine nennenswerten Waldlager vorhanden. Die Preise für das Leitsortiment der Fichte haben sich im Bereich von € 90,- je FMO weiter gefestigt.
Trotz deutlich gestiegenem Inlandsangebot wurde Nadelindustrierundholz auch 2015 auf anhaltend hohem Niveau importiert. Die Rundholzlager der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind daher derzeit nur beschränkt aufnahmefähig, die Holzzufuhr ist teilweise streng kontingentiert. Bei Faser- und Plattenholzsortimenten sind für das 2. Quartal erneut Preisabsenkungen um rund 2,- Euro je Mengeneinheit zu verzeichnen. Um Qualitäts- und damit verbundene Preisverluste zu vermeiden, ist bei Nadelschleifholz auf eine gesicherte Abnahme zu achten. Hier sind die Preise stabil.
Die Nachfrage nach Laubindustrierundholz ist verhalten. Gründe dafür liegen in der sehr guten Bevorratung und dem überregional sehr starken Angebot. Dieses ist vor allem auch auf eine Umlenkung von Energieholz hin zu Industrieholz zurückzuführen. Zudem wird die Vermarktung von Eschenfaserholz, das verstärkt durch das Eschentriebsterben anfällt, zunehmend schwierig. Der Prozentsatz der Beimischung zur Rotbuche, bei Lieferungen nach Lenzing, ist strikt einzuhalten.
Der Energieholzmarkt ist aufgrund des deutlichen Minderverbrauches im vergangenen Winter und dem hohen Angebot an Kalamitätsholz gesättigt. Der Absatz ist meist nur im Rahmen abgeschlossener Verträge möglich. Die Nachfrage nach hochqualitativem Brennholz stellt sich etwas besser dar. Durch den milden Winter und den niedrigen Ölpreis kam es in der vergangen Saison aber auch hier zu Absatzeinbußen.
Es wird empfohlen, in den kommenden Wochen die Bestände besonders sorgfältig auf frischen Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Befallene Bäume müssen unbedingt vor dem Ausflug der Käfer aufgearbeitet und aus dem Wald abtransportiert werden.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Ende März bzw. Anfang April 2016 und sind Nettopreise zuzüglich Umsatzsteuer. Seit 1. Jänner 2016 gelten für den Holzverkauf an Unternehmer folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20% anzuwenden.