Hechenberger: Gründer Bericht zeigt Herausforderungen für Land- und Forstwirtschaft

Sep 13, 2019 | Allgemein

Absicherung der öffentlichen Gelder dringend notwendig

Innsbruck, 12. September 2019 (aiz.info). – „Im ‚Grünen Bericht 2019‘, der gestern im Ministerrat präsentiert wurde, zeigt sich, dass 2018 die positive Entwicklung der bäuerlichen Einkommen nicht fortgesetzt werden konnte. Alle Bundesländer weisen Rückgänge auf, in Tirol gibt es im Schnitt ein Minus von 20% im Vergleich zu 2017“, stellt LK-Präsident Josef Hechenberger fest. „Der Bericht spiegelt somit die Herausforderungen für die Land- und Forstwirtschaft wider“, sagte er und verwies auf die extreme Trockenheit, gestiegene Aufwendungen in der Tierhaltung sowie den niedrigen Holzpreis und eine fehlende positive Marktentwicklung.

„Generell stellt der Klimawandel mit extremen Unwetterereignissen in immer kürzeren Abständen die Landwirtschaft besonders in Tirol vor große Herausforderungen. Die ohnehin durch die kleinen Produktionseinheiten höheren Kosten steigen dadurch weiter. Die europaweite Trockenheit im Vorjahr lässt dann auch die Aufwendungen für Futtermittel in die Höhe schnellen“, so der Präsident. Versicherungen könnten die finanziellen Schäden abfedern, die Landwirtschaftskammer informiere auch über Möglichkeiten zur Schadensminimierung, beispielsweise über den Ausbau von Bewässerungen und den Einsatz trockenheitstoleranterer Pflanzenarten.

Schutzwälder in Gefahr

„Besonders hart haben die Wetterextreme in den letzten Jahren die Forstwirtschaft getroffen. Windwürfe verursachten beispielsweise in Osttirol in nur einer Nacht eine Schadholzmenge von mehreren Jahreseinschlägen. Das auch international hohe Schadholzaufkommen führte zu einem Preisrückgang. Hinzu kamen Wildschäden durch den strengen Winter, Borkenkäferbefall sowie ein erhöhter Investitionsbedarf bei der Wiederaufforstung. „Die Forstwirtschaft steht massiv unter Druck, und das wiederum gefährdet den Tiroler Schutzwald“, gibt Hechenberger zu bedenken. Dafür müssten dringend Lösungen gefunden werden.

Generell fordert der LK-Präsident daher eine Absicherung durch öffentliche Gelder: „Tirol braucht nicht nur eine flächendeckende Land-, sondern auch eine aktive Forstwirtschaft. Das ist im Hinblick auf immer extremere Unwetter eine Versicherung gegen noch verheerendere Schäden durch Vermurung und Lawinen. Allein die Almwirtschaft erspart der Wildbach- und Lawinenverbauung jährlich über 60 Mio. Euro. Das muss uns klar sein, und dafür braucht es entsprechende Zugeständnisse durch die öffentliche Hand“, unterstreicht der LK-Präsident.

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