Eßl: Wolf und Weidewirtschaft sind nicht kompatibel

Mai 20, 2019 | Allgemein

Debatte über Petition „Für ein wolfsfreies Salzburg“ im Nationalrat

Wien, 17. Mai 2019 (aiz.info). – Neuerlich stand die vom Salzburger Abgeordneten Franz Eßl im Parlament eingebrachte Petition „Für ein wolfsfreies Salzburg“ im Plenum des Nationalrates zur Diskussion, nachdem sie zuvor bereits im Petitions- und im Landwirtschaftsausschuss diskutiert wurde. „Ich befürchte, es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass wir dieses Thema diskutieren“, appellierte Eßl an die Abgeordneten, die Sorgen und Nöte der Schaf-, Ziegen- und Rinderbauern ernst zu nehmen. „Wenn der Wolf heimisch wird, wird er das Gesicht des Landes verändern. Dann wird es die traditionelle Alm- und Weidewirtschaft in dieser Form nicht mehr geben“, warnte Eßl.

Wenn sich die Wolfspopulation in Österreich ungehindert weiterentwickeln kann, müssen wir in 15 Jahren mit 50 bis zu 500 Tieren rechnen. Klaus Hackländer, Professor an der Boku Wien, hatte im Parlamentshearing sogar davon gesprochen, dass dem großen Beutegreifer hierzulande eine Futtergrundlage für bis zu 1.000 Wölfe geboten werde. „Weide- und Almwirtschaft ist mit dem Wolf nicht kompatibel. Wir müssen jetzt Maßnahmen setzen“, fordert Eßl eine europaweite Definition des „günstigen Erhaltungszustandes“. Der Wolf ist mit rund 30.000 Exemplaren in Europa keineswegs vom Aussterben bedroht. „Es ist daher nicht gerechtfertigt, den günstigen Erhaltungszustand ausschließlich für einzelne Regionen zu definieren“, so der VP-Abgeordnete. Er fordert weiters eine Änderung der FFH-Richtlinie, die wolfsfreie Zonen ermöglicht.

In seiner Plenarrede warnte Eßl aber auch davor, dass der Wolf bereits jetzt in urbanes Gebiet vordringe und erinnerte an Vorfälle in der Nähe von Berlin, nahe Stockholm, in Polen und auf einem Campingplatz an der Cote d’Azur. Aber auch unlängst in Österreich, in der Nähe von Murau, tötete ein Wolf einige Schafe nur 70 Meter vom Wohnhaus und trotz Herdenschutzzaun. „Wir müssen jetzt handeln und gemeinsam mit Verbündeten in Europa an die Zukunft denken“, so Eßl.

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