Zehn heimische Motorsägen-Athleten kämpften um die vier Startplätze für die Forstarbeiter-Weltmeisterschaft 2018. In einer sportlich fairen, aber umso knapperen Entscheidung wurden die vier WM-Tickets am Litzlhof in Kärnten vergeben.
Es blieb spannend bis zum letzten geschnittenen Ast. Zehn Weltklasse-Athleten wollten sich den Traum von der WM-Teilnahme in Norwegen erfüllen, nur vier konnte es gelingen. Alle WM-Disziplinen (Kettenwechsel, Kombinierter Schnitt, Präzisionsschnitt, Zielfällung und Entasten) waren mehrfach zu absolvieren, die besten vier Wertungen gaben schlussendlich den Ausschlag. Die heimischen Forstwettkämpfer lieferten sich dabei einen Schlagabtausch auf höchstem Niveau. So konnte der kleinste Fehler das Aus bedeuten – und am Ende sollten sogar Weltmeister und WM-Medaillengewinner das Nachsehen haben!
Junge Athleten rücken auf
In der Profi-Klasse setzten sich in der nervenaufreibenden Qualifikation schließlich Mathias Morgenstern (Kärnten), Jürgen Erlacher (Kärnten) und Harald Umgeher (NÖ) durch. Somit war der Ansturm der jungen Wilden gleich auf Anhieb erfolgreich, sammelten Morgenstern und Erlacher doch bei der letzten Weltmeisterschaft noch in der Junioren-Klasse Medaillen. Mit Routinier Harald Umgeher komplettiert der Silbermedaillengewinner im Kettenwechsel der WM 2016 das Trio. Als Ersatzmann steht der Vorarlberger WM-Veteran Benjamin Greber auf Abruf bereit.
Neu im Nationalteam: Daniel Oberrauner
In große Fußstapfen in der Junioren-Klasse tritt Daniel Oberrauner: Bei den letzten drei Weltmeisterschaften holten die Österreicher nicht weniger als acht Disziplinen-Medaillen und stellten einen Welt- und einen Vizeweltmeister. An den insgesamt vier Qualifikationstagen nützte der junge Kärntner jedenfalls seinen Heimvorteil im Waldsportzentrum Litzlhof. Im Duell mit Stefan Weißbacher um das WM-Ticket ließ er den Tiroler souverän hinter sich.
Gezeigte Leistungen begeisterten die Teamchefs
Die Verantwortlichen im Team Austria streuten den Wettkämpfern ob der Dichte der Spitzenleistungen Rosen. „Als Trainer bin ich stolz, auf zehn solch sensationell gute Athleten zurückgreifen zu können. Hier bei der Qualifikation ging es – wie dann bei der WM – um die Frage: Wer bekommt die PS auf den Boden? Wie stark das Feld war, zeigt der Umstand, dass im kommenden Jahr Weltmeister daheimbleiben müssen“, resümierte Teamcoach Armin Graf. Ähnlich beeindruckt zeigte sich Teammanager Johannes Kröpfl: „Die mentale Belastung bei dieser Ausscheidung war für alle enorm. Sämtliche Athleten haben gezeigt, dass sie mit der Weltspitze mithalten können. Diese Topleistungen geben Hoffnungen, bei WM wieder gut abzuschneiden. Wir wissen jedoch, dass wir noch ein hartes Dreivierteljahr vor uns haben. In dieser Zeit gilt es, unsere Mannschaft zu formen und an den Feinheiten bei jedem einzelnen Athleten zu feilen.“ Es bleibt also noch einiges zu tun, ehe es ab 2. August 2018 für das rot-weiß-rote Quartett bei der Weltmeisterschaft in Lillehammer ernst wird.