Aufmerksamkeit für einen klimafitten Bestand schaffen
Eisenstadt, 11. Juni 2019 (aiz.info). – Der Wald hat vielfältige Funktionen. Er nutzt und schützt uns, bietet Erholung und ist wichtig für die Umwelt. Im Rahmen der alljährlichen „Woche des Waldes“ soll ganz besonders auf diese vielfältigen Funktionen aufmerksam gemacht und der Stellenwert des Forstbereiches im Burgenland verdeutlicht werden, denn ein klimafitter Wald ist wichtig.
Windschutzgürtel schützen die landwirtschaftlichen Flächen vor Erosion. Der Wald bietet einen natürlichen Lebensraum und der Bevölkerung ein abwechslungsreiches Landschaftsbild. Das Holz nützen wir vom Baustoff bis hin zum Brennmaterial. Der Wald ist auch Erholungsgebiet, als Wasserspeicher und Sauerstoffproduzent trägt er vor allem zum Umweltschutz bei. Doch der Klimawandel macht nicht halt vor unseren Wäldern. Er ist „Hauptbetroffener“ und Teil der Lösung zugleich. Daher schafft die Landwirtschaftskammer (LK) Burgenland heuer im Zuge der „Woche des Waldes“ (10. bis 16. Juni) unter dem Motto „Unser Wald im Klimawandel – Neue Herausforderungen und starke Antworten“ Aufmerksamkeit für einen klimafitten Bestand.
Um 4% mehr Borkenkäferholz als im Vorjahr
Rund ein Drittel der burgenländischen Landesfläche (133.000 ha) ist bewaldet, zu 80% mit Hochwald, der Rest ist Niederwald. Mehr als die Hälfte der Waldfläche findet sich in den Bezirken Oberpullendorf und Oberwart. Die häufigsten Baumarten sind Weißkiefer, Eiche, Fichte und Rotbuche. Doch so wichtig der Wald auch ist, immer längere Trockenperioden und Hitzewellen, gefolgt von Starkregenereignissen, schädigen die Bäume und machen sie anfällig für Krankheitserreger. Aktuell sind im Bundesland 18% des gesamten Holzeinschlages (195.441 Festmeter) vom Borkenkäfer befallen – ein Anstieg von 4% gegenüber dem Vorjahr. Daher ist es von großer Bedeutung, den Wald klimafit zu gestalten. Die LK und der Waldverband setzen daher auf verstärkte Beratung der betroffenen Waldbesitzer: So wird die Baumartenwahl bei Aufforstungen dem Standort angepasst. Die Stabilität und Vitalität des Waldes werden durch gezielte Pflegeeingriffe gefördert. Weitere Maßnahmen für einen gesunden Wald sind die Forcierung von Stammzahlreduktion, Mischwuchsregulierung und Durchforstungen. „Der Wald ist nicht nur wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzenarten, er ist auch Rohstofflieferant und schafft Arbeitsplätze. Der Klimawandel ist allgegenwärtig und vor allem unsere Bauern sind als erste davon betroffen. Umso wichtiger ist es, den Wald für die kommenden Generationen zu sichern“, so LK-Präsident Nikolaus Berlakovich.
Bestände schädlingsfrei halten – Waldverband bietet Rundum-Service an
Herbert Stummer, Geschäftsführer des Waldverbandes und LK-Forstexperte, appelliert an die Waldbesitzer: „Die Verantwortung des Waldbesitzers ist es, ihren Bestand gesund zu erhalten. Ist ein Baum einmal vom Borkenkäfer befallen, breitet sich der Schädling rasch auf andere Stämme aus. Daher ist es so wichtig, Waldbegehungen zu machen und befallene Bäume zu melden. Wir Forstberater informieren zu Vorbeugungsmaßnahmen und Schädlingsbekämpfung. Gemeinsam mit dem Waldverband kümmern wir uns um betroffene Flächen und bieten den Waldbesitzern ein Service von der Beratung bis hin zur Holzvermarktung an.“