Liegenfeld: Wald hat große Bedeutung für Wirtschaft und Ökologie
Eisenstadt, 14. August 2013 – Der aktuelle Waldzustandsbericht bescheinigt dem Burgenland eine laufende Zunahme der nutzbaren Forstfläche. Im Kleinwald unter 200 ha wird jedoch noch nicht der volle Zuwachs genutzt. Landesrat Andreas Liegenfeld sieht hier noch Potenzial. Um eine nachhaltige und effiziente Bewirtschaftung des Bestandes im Kleinwald zu unterstützen, hat die Landesregierung daher das Projekt „Umsetzung von Forstschutz und Waldbau zur Holzmobilisierung im Kleinwald“ zur Unterstützung der Mitglieder der Waldwirtschaftsgemeinschaften (WWG) des Burgenlands beschlossen.
Laut dem Grünen Bericht entfallen von der burgenländischen Waldfläche 51,5% auf Kleinwaldbesitz. Rund 14.500 Betriebe besitzen weniger als 5 ha Wald, etwa 9.000 weitere nennen einen Forst in der Größe von 5 bis 20 ha ihr Eigen. „Für viele dieser Waldbesitzer spielt die Bewirtschaftung des Forstes nur eine untergeordnete Rolle. Manche sind sogenannte aussetzende Betriebe, das heißt, eine Holzernte findet nur alle paar Jahre statt“, erklärt Liegenfeld. Als Gründe für extensive Holznutzung werden der fehlende Bezug zum Wald und auch Zeitmangel genannt – vor allem dann, wenn größere Investitionen anstehen oder Sturmereignisse beziehungsweise Borkenkäfer den Wald verwüsten.
Maßnahmenbündelung führt zum Erfolg
„Eine erfolgreiche Umsetzung der Holzmobilisierung gelingt dann, wenn ein Maßnahmenbündel geschnürt wird und nicht nur einzelne Faktoren berücksichtigt werden. Mit dem von der Landesregierung beschlossenen Projekt sollen im Zusammenhang mit der Holzmobilisierung Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion wertvollen Holzes forciert werden. Dies soll etwa durch die Gründung von forstlichen Bringungsgenossenschaften geschehen, durch eine verstärkte Durchforstung in Jungbeständen zur Stabilitätserhöhung, durch die Schadholzverringerung oder die rasche Aufarbeitung von Schadholz im Kalamitätsfall“, erläutert der Landesrat.
„Wir setzen im Land Burgenland bereits seit vielen Jahren erfolgreich auf eine nachhaltige Forstwirtschaft. Die bestmögliche Nutzung des Waldes sowie die Sicherung seiner vielfältigen Funktionen wie dem Schutz von Boden und Wasser, die Erhaltung der Artenvielfalt, dem Schutz gegen Naturgewalten sowie den Wald als Erholungsraum für den Menschen stehen dabei an oberster Stelle“, betont Liegenfeld.
Die Waldwirtschaftsgemeinschaften verstehen sich als Bindeglied zwischen Forstbesitzer und Holzindustrie. Sie haben das Ziel, im Klein- und Bauernwald den Besitzer forstlich kompetent zu beraten und zu unterstützen, damit ertragreich wie auch nachhaltig gewirtschaftet werden kann. Zur Klientel zählen Urbarialgemeinden und Kleinwaldbesitzer. Im Jahr 2008 wurde eine Forstverwaltung für alle Waldwirtschaftsgemeinschaften gegründet und dadurch eine noch stärke Interessenvertretung für die Mitglieder geschaffen.