Burgenländischer Forsttag: Bioökonomie und ihre Auswirkungen auf die Forstwirtschaft

Nov 24, 2016 | Allgemein

Wertschöpfungskette Holz ist einer der wichtigsten Devisenbringer

Eisenstadt, 23. November 2016 – Rund 170 Teilnehmer besuchten den gestrigen burgenländischen Forsttag im Kulturzentrum Güssing, um sich über „Bioökonomie“ und ihre Auswirkungen auf die heimische Land- und Forstwirtschaft zu informieren. Bei dem Thema, das auch zentraler Bestandteil einer künftigen Kreislaufwirtschaft ist, geht es darum, erdölbasierte Rohstoffe (z.B. Treibstoff, Dämmstoffe für Häuser) durch nachwachsende zu ersetzen. Bei der Kreislaufwirtschaft werden Güter nach ihrem Gebrauch wieder dem Wertschöpfungskreislauf zugeführt (etwa die Umwandlung von Holz eines alten Dachstuhles zu Papier, Karton oder Dämmstoffen). Damit soll die Basis für die Produktion neuer Gebrauchsgegenstände geschaffen werden. Grundsätzlich stehen dabei die Abfallvermeidung, die Steigerung der Recyclingfähigkeit von Gütern sowie die Gewährleistung der biologischen Abbaubarkeit im Focus.

Holz ist dabei als nachwachsender und vielfältig einsetzbarer Rohstoff ein wesentliches Element. Das Burgenland kann mit seinen rund 133.000 ha Wald (57,8% oder 77.000 ha davon sind Kleinwald im Besitz von rund 20.000 Personen) einen bedeutenden Beitrag leisten. In Summe stehen 33 Mio. Vorratsfestmeter Holz im Burgenland – davon 50,1% Nadel- und 49,9% Laubholz. Die Hauptbaumarten sind Weißkiefer (32,1%) und Eiche (19,4%).

„Den Lebensraum Wald zu bewirtschaften und zu pflegen sowie seine Funktionen aufrechtzuerhalten ist oberstes Ziel der Forstwirte und Waldbesitzer. Die landwirtschaftlichen sowie die Betriebe der Forst- und Holzwirtschaft leisten einen wesentlichen Beitrag für die heimische Volkswirtschaft. Die Wertschöpfungskette Holz erzielt einen jährlichen Produktionswert von etwa 12 Mrd. Euro und einen Exportüberschuss im Ausmaß von 3,5 Mrd. Euro. Damit ist sie einer der wichtigsten Devisenbringer der heimischen Volkswirtschaft“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger. Der Burgenländische Waldverband spielt dabei nicht nur als Sprachrohr der vielen Klein- und Kleinstwaldbesitzer eine Rolle, sondern ist diesen auch Dienstleister, der neben einer professionellen Waldbewirtschaftung auch den Zugang zum Holzmarkt mit fairen Bedingungen sicherstellt. Die steigende Kostenbelastung und die Entwicklung des Holzpreises auf den Weltmärkten erfordern adäquate betriebliche Managementmaßnahmen, damit die heimische Forstwirtschaft zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

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