BUNDESFORSTE INVESTIEREN HEUER 14 MIO. EURO IN DIE WALDPFLEGE

Mrz 30, 2023 | Allgemein

1,4 Mio. neue Bäume werden für den Wald der Zukunft gepflanzt

Purkersdorf, 29. März 2023 (aiz.info). – Bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder stehen bei den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) Nachhaltigkeit und Naturnähe im Vordergrund. Wo es mit der Naturverjüngung nicht klappt oder die Folgen des Klimawandels sowie Schädlinge große Schäden angerichtet haben, werden die Flächen mit dem Ziel eines klimafitten Waldes wieder aufgeforstet. Dafür werden alleine heuer rund 1,4 Mio. Jungbäume in 120 Forstrevieren gesetzt, teilen ÖBf-Vorstand Andreas Gruber und Vorstandssprecher Georg Schöppl mit. Der Wald der Zukunft soll ein bunter, artenreicher Mischwald sein, der Umwelteinflüssen besser standhalten kann und weniger anfällig für Schädlinge ist. Dafür sollen in diesem Jahr knapp 14 Mio. Euro in die Pflege der Wälder investiert werden. Fast 6 Mio. Euro dieser Summe sind für Borkenkäferprävention und -bekämpfung. Vor allem in den ÖBf-Wäldern in der Obersteiermark und rund um das Kärntner Mölltal muss auch heuer wieder mit einem verstärkten Borkenkäferaufkommen gerechnet werden. Aufforstungen mit 35 Baumarten in NÖ, OÖ, Salzburg, Tirol, Kärnten und Steiermark Lärche, Tanne, Fichte, Zirbe, Kiefer, Eiche, Ahorn oder seltenere Arten wie Winterlinde, Schwarznuss, Wildbirne, Speierling und Elsbeere – insgesamt 35 verschiedene Baumarten setzen die ÖBf 2023 in ihren Wäldern. Mehr als 40% der 1,4 Mio. Aufforstungspflanzen sind Lärchen. Mit rund 140.000 Jungbäumen soll auch die tiefwurzelnde Weiß-Tanne wieder verstärkt in den Wäldern anzutreffen sein. Darüber hinaus helfen rund 80.000 trockenheitsresistente Eichen mit, klimafitte Wälder zu entwickeln.

Forschungsprojekt: Mit Hydrogel gegen die Trockenheit 

Damit die Jungbäume in den ersten Wochen im Wald bestmöglich anwachsen können, benötigen sie ausreichend Niederschlag, der klimawandelbedingt in den vergangenen Jahren aber leider immer häufiger ausbleibt. Das führt vor allem in steilen, exponierten Lagen mit dünner Bodenschicht vermehrt zu Ausfällen. Ein aktuelles Forschungsprojekt der ÖBf in Zusammenarbeit mit der Boku testet nun den Einsatz sogenannter Hydrogele, um eine konstante Wasserversorgung der Forstpflanzen in Trockenperioden sicherzustellen. Die ökologisch abbaubaren Granulate werden direkt mit dem Jungbaum in den Boden gepflanzt. Regnet es, können sie ein Vielfaches ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen und geben es in weitere Folge dosiert wieder an die Pflanze ab. In Summe sollen bis Ende 2023 mehr als 30.000 junge Lärchen, Fichten und Eichen auf rund 20 Versuchsflächen in den ÖBf-Forstbetrieben in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark mit Hydrogel ausgebracht werden. Dann wird der Anwuchserfolg detailliert erfasst und mit Daten aus Pflanzungen unter kontrollierten Bedingungen verglichen.

Maßnahmen zur Borkenkäferbekämpfung gestartet

Wenn die Nächte frostfrei bleiben und sich die Temperaturen konstant im höheren zweistelligen Bereich bewegen, wird der Borkenkäfer seinen Schwärmflug starten. Hunderte Borkenkäfer-Fallen werden bereits dieser Tage in den 120 ÖBf-Forstrevieren ausgebracht, die das nur wenige Millimeter große Insekt mit Duftstoffen anlocken. Die Anzahl der gefangenen Käfer lässt wichtige Rückschlüsse auf das Ausmaß des bevorstehenden Borkenkäferaufkommens zu. „Für uns Forstleute beginnt die absolute Hochsaison im Wald“, betont Gruber. „Denn das effektivste Mittel im Kampf gegen den Borkenkäfer ist die Früherkennung im Frühling und der sofortige Abtransport befallener Bäume aus dem Wald.“ Zusätzlich werden zahlreiche Fangbäume in den betroffenen Gebieten ausgelegt, um den Borkenkäfer gezielt auf einzelne Stämme zu locken, und auch Drohnen kommen zur Erkundung der Wälder aus der Luft zum Einsatz. Besonderes Augenmerk legen die ÖBf auf die Käfer-Hotspots in der Obersteiermark und die Wälder rund um das Kärntner Mölltal, wo die ersten Insekten bereits gesichtet wurden

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