Brennstoff-Ranking: Hackgut, Brennholz und Pellets sind am günstigsten

Nov 14, 2017 | Allgemein

Fossile Brennstoffe: Teuer, klimabelastend und Wertschöpfungsabfluss ins Ausland

Graz, 13. November 2017 – Pünktlich zu Beginn der Heizsaison präsentiert die Landwirtschaftskammer Steiermark den aktuellen Brennstoffkostenvergleich. Das Ergebnis ist eindeutig: Der natürliche, klimafreundliche Brennstoff Holz behauptet seine Spitzenposition und geht auch heuer wieder als Dreifach-Sieger hervor. Hackgut, Brennholz und Pellets sind nicht zu schlagen. „Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (170 m²) mit einer Heizlast von 21 Kilowatt und einem Wärmebedarf von 27.300 Kilowattstunden betragen die Brennstoffkosten 916 Euro für Hackgut, 1.233 Euro für Brennholz und 1.439 Euro, wenn mit Pellets geheizt wird“, rechnen die LK-Energieexperten Christian Metschina und Klaus Engelmann vor.

Über 10% Preissteigerung bei Heizöl

Einen Anstieg von 11,2% bei den Brennstoffkosten, im Vergleich zum Vorjahr, müssen Ölheizer hinnehmen. 2.051 Euro kostet es derzeit, ein Einfamilienhaus mit Heizöl zu beheizen, 1.930 Euro machen die Brennstoffkosten bei Erdgas aus. Damit sind die Brennstoffkosten der Fossilbrennstoffe doppelt so teuer wie jene des natürlichen Brennstoffes Holz. Rund 200.000 Haushalte heizen in der Steiermark mit Holz, etwa 115.000 mit Heizöl, 45.000 Haushalte setzen auf Erdgas.

Wärmepumpe chancenlos

Luftwärmepumpen erfreuen sich speziell in der Niedrigenergiebauweise zunehmend größerer Beliebtheit. Beim errechneten Praxisbeispiel der Landwirtschaftskammer ist diese Technologie chancenlos. Mit 1.769 Euro liegt die Luftwärmepumpe kostenmäßig deutlich über den Erneuerbaren. In Bestandsgebäuden mit hohem Energiebedarf führt der Einbau von Luftwärmepumpen speziell in den kalten Wintermonaten zu einer zusätzlichen Belastung der Stromnetze. Naturgemäß sinkt im Winter die heimische Stromproduktion deutlich ab, dementsprechend müssen große Mengen an Kohle- und Atomstrom importiert werden. Falsch eingesetzte Wärmepumpen verschärfen diese Problematik zusätzlich.

Holz auch bei Gesamtkostenrechnung am günstigsten

Trotz höherer Anschaffungskosten bei modernen Holzheizungen sind diese auch bei der Gesamtkostenrechnung unschlagbar. Die mittleren jährlichen Gesamtkosten einer Scheitholzanlage liegen bei 2.434 Euro, wohingegen man aktuell bei Heizöl 3.135 Euro und bei Gas 2.994 Euro in Summe auf den Tisch legen muss. Bei den fossilen Heizsystemen sind dabei die umweltrelevanten Kosten für den Ausstoß fossiler, klimaschädlicher Treibhausgase nicht einmal eingerechnet. Und die sind enorm. 8.986 kg CO2 blasen Ölheizer pro Saison und Heizsystem jährlich in die Atmosphäre, 6.545 kg sind es bei Gasheizern und immerhin noch 3.687 kg bei der Erdwärmepumpe. Im Vergleich dazu sind es bei Brennholz nur 767 kg.

Preisfalle Holz-Sonderangebote

Auf heftige Kritik der Landwirtschaftskammer stoßen auch heuer wieder die Holz-Sonderangebote vieler Baumärkte, die sich bei genauem Nachrechnen als reine Lockangebote und somit wahre Kostenfallen entpuppen. Verkauft wird meist importiertes und bewusst unzureichend deklariertes Holz, das einen wesentlich schlechteren Brennwert aufweist als heimisches Qualitätsbrennholz. Darüber hinaus entspricht die Menge vielerorts nicht dem üblichen Standardmaß von einem Raummeter, sondern es bezieht sich auf kleinere Maßeinheiten (zum Beispiel 0,85 Raummeter). Metschina: „Hier wird die Unwissenheit der Verbraucher ausgenützt. Bei genauer Betrachtung dieser Lockangebote wird sehr schnell ersichtlich, dass weder Qualität, Herkunft noch Preis transparent nachvollziehbar sind.“

Tipps: Qualitätskriterien beim Brennholzkauf

Damit der Brennholzkauf kein böses Erwachen bringt, empfiehlt die Landwirtschaftskammer beim Brennholzkauf immer nach folgenden Qualitätskriterien zu fragen. Ist das Holz aus der Region? Liegt der Wassergehalt unter 2%, da nur dann die Bezeichnung „trocken“ zulässig ist? Umfasst die Lieferung 100% Hartholz? Wurde das Brennholz mindestens zwei Jahre fachgeregt gelagert? Ist das Brennholz frei von Schimmel und Pilzen? Beträgt das Verkaufsmaß wirklich einen Raummeter? Nur wenn alle diese Fragen mit Ja beantwortet werden, kann man sicher sein, dass Qualitätsbrennholz angeboten wird. Die Broschüre „Qualitätsbrennstoffe aus Biomasse – Nützliches rund um das Heizen mit Holz“ der LK Steiermark liefert viele nützliche Informationen und Tipps zum Thema Heizen mit Holz.

Weitere Informationen zum Brennstoff-Ranking

Quelle: AIZ.info

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