Es braucht daher aktive Mithilfe um wärmeliebende Baumarten und südlichere Herkünfte der heimischen Arten in die Waldwirtschaft einzubeziehen. Dazu wird das Waldlabor-Projekt des OÖ Landesforstdienstes wichtige Erkenntnisse liefern.
In vier Waldlaboren wurde im Frühjahr 2022 mit der Pflanzung von hoffnungsvollen Kandidaten begonnen. 41 Baumarten werden sich dabei auf der Versuchsfläche Kronstorf finden, die vom Stift Sankt Florian für den Versuch zur Verfügung gestellt wurde. Darunter sind fremdländische Arten, wo bisher wenig Erfahrungen vorliegen, wie Zeder, Türkische Tanne, Gleditschie, Silberlinde, Baumhasel und Zelkove. Wesentlich ist der Vergleich mit den heimischen Spezialisten für warme und trockene Lagen, wie Stieleiche, Winterlinde und Elsbeere. Auch die Trockenspezialisten aus dem Osten Österreichs, beispielsweise Flaum-eiche und Zerreiche sind vertreten. Die Schwarzkiefer, mit ihrem nördlichsten natürlichen Vorkommen in Österreich, ist im Waldlabor mit einer heimischen Herkunft und mit zwei südlicheren Provenienzen aus den Gebieten Kalabrien und Korsika dabei.
Versuche wie das Waldlabor sind entscheidend, um erste Erfahrungswerte zu sammeln. Während momentan Trockenstress auf den meisten Waldstandorten Oberösterreichs noch auf wenige Wochen beschränkt ist, lassen sich auf dem seichtgründigen Schotteruntergrund in Kronstorf schon heute Trockenverhältnisse abbilden, die in den kommenden Jahrzehnten in vielen Lagen häufiger werden.
Nach einigen Jahren wird es erste Ergebnisse bezüglich Frost- und Trockengefährdung sowie Anfälligkeit gegenüber anderen Schadereignissen in Kulturen geben. Mit Sicherheit nicht alle, aber doch einige der Baumarten im Waldlabor, werden die wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen erfüllen können und für die Zukunft gerade die Wälder auf trockenen Standorten prägen. Jede neue Erkenntnis – auch Fehlschläge – bieten eine wichtige Lehre für die Suche nach vielversprechenden Hoffnungsträgern für eine wärmere Zukunft.