Eiche – eine klimafitte Baumart

Artikel aus Ausgabe 1/2024

Die Eiche ist grundsätzlich eine Lichtbaumart. Vor allem im ersten Jahr verträgt sie noch Halbschatten, unter anderem weil sie noch von den Energiereserven aus der Eichel, ihrem Samen, profitiert.

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Ausgabe: 1/2024
Thema: Waldbau
Bundesland: Salzburg
Autor:in: DI Alexander Zobl

Der Lichtanspruch steigt in den Folgejahren aber bald sehr schnell. Diesem Umstand ist Rechnung zu tragen, wenn man seinen Wald mit Eichen verjüngen will. In dunklen Wäldern würden nämlich die jungen Eichen auf Grund von Lichtmangel wieder absterben. Deshalb sollte in erntereifen Beständen, die zur Verjüngung anstehen, der Lichteinfall verbessert werden. Nun ist es so, dass die Eichen in Salzburg häufig am Waldrand anzutreffen sind. Hier würde schon oft das Auslichten zu finsterer Waldränder reichen, um den Eichennachwuchs für das Erste zu erhalten. Dies kann durch die gezielte Entnahme von Bäumen und Sträuchern erfolgen. In Windwurf gefährdeten Lagen und Himmelsrichtungen gilt es allerdings abzuwägen, ob eine Entnahme stärkerer Randbäume einen dahinter befindlichen Bestand gefährden würde. In einem solchen Fall beschränken sich Maßnahmen auf das Entfernen von Bäumen im Waldinneren, die keine dienende Funktion haben.

Waldbauliche Behandlung

Idealerweise werden Eichen truppweise mit 15 bis 25 Stück aufgeforstet. Ein bis anderthalb Meter beträgt dabei der Pflanzabstand. Der Abstand zwischen den Trupps ist mindestens der Endbaumabstand von 15 Metern. Eine weitere Variante wäre die Reihenaufforstung, bei der mindestens drei Reihen Eichen gepflanzt werden. Benachbart zu den Eichen kommen dienende Halbschatt- oder Schattbaumarten zum Zug, die nicht raschwüchsiger als die Eichen sein dürfen. Denn auf Grund ihres Lichtanspruches muss die Eiche immer leicht vorwüchsig sein. Je nach Standort wären hier Hainbuche, Buche oder Fichte zu nennen. Bei mangelnder Astreinigung oder der Bildung von Steilästen ist ein Formschnitt erforderlich. Dabei zielt die Pflege darauf ab, dass pro Trupp drei bis fünf Z-Baumanwärter mit der gewünschten Qualität erhalten bleiben. Ist die gewünschte astfreie Stammlänge erreicht, wird einer dieser Anwärter zum Zukunftsbaum. Als solcher wird dieser regelmäßig von seinen Bedrängern befreit, damit sich eine vitale Krone entwickeln kann. Denn die Krone ist der Motor für das Dickenwachstum.

Wertvolle Eiche

Eichenholz ist hart, schwer, dunkelgefärbt und sehr dauerhaft. Seit einigen Jahren ist ihr Holz sehr gefragt, da dunkle Hölzer im Möbel- und Innenausbau stark im Trend liegen. In der Produktion von Parkettholzböden werden zum Beispiel in Deutschland derzeit 80 % Eiche verwendet. Unabhängig davon sind aber harte Hölzer in der Regel auch in ihren „harten Zeiten“ immer teurer als weiche Laubhölzer. Neben anderen Haupt- und Mischbaumarten wird der Eiche insbesondere in den Tieflagen eine größere Rolle in Zukunft zu Teil. Dies gilt insbesondere für den nördlichen Flachgau. Gerade hier sind aus den seinerzeitigen Ablagerungen der Gletscher oder größerer Flüsse vielfach staunasse Böden entstanden. Mit dieser herausfordernden Bodeneigenschaft kommt neben der Tanne vor allem die Eiche sehr gut zurecht.

Ob als Furnier oder als Blochholz – die Eiche ist gefragt. Im Zuge des Klimawandels steigt ihre Bedeutung.

Beim Formschnitt werden Steiläste entfernt, damit eine sehr gute Stammqualität erreicht wird.

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