Fachtag „Wald & Holz“ am Edelhof zeigt Wege in nachhaltige Waldbewirtschaftung

Nov. 12, 2025 | Allgemein

Forstpolitische Themen, innovative Bewirtschaftungsansätze und Ehrung des 3.000sten Forstfacharbeiters prägten den Fachtag an der LFS Edelhof

Edelhof, 11. November 2025 (aiz.info). – Der alljährliche Fachtag „Wald & Holz“ an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Edelhof stand auch heuer wieder ganz im Zeichen von Fachwissen, Praxisbezug und gelebter Forstgemeinschaft. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen aktuelle forstpolitische Themen und innovative Bewirtschaftungsansätze. Zudem wurde ein besonderer Meilenstein gefeiert: der 3.000ste Forstfacharbeiter hat in Edelhof seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und wurde beim diesjährigen Fachtag geehrt.

Seit Jahrzehnten verbindet die Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, die Land- und forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle und die Land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen eine enge Zusammenarbeit im Bereich der forstlichen Ausbildung. In ganz Niederösterreich werden jährlich rund 140 Forstfacharbeiter:innen und 15 Forstwirtschaftsmeister:innen ausgebildet – eine stolze Zahl, die das hohe Ausbildungsniveau im Land unterstreicht.

Andrea Wagner, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, betonte: „Der Edelhof steht für Kompetenz, Engagement und Praxisnähe. Dass wir heute bereits über 3.000 ausgebildete Forstfacharbeiterinnen und -facharbeiter am Edelhof feiern dürfen, ist ein eindrucksvoller Beweis für die Kontinuität und Qualität in der forstlichen Ausbildung.“ Auch Michaela Bauer-Windischhofer, Direktorin der LFS Edelhof, zeigte sich stolz über die langjährige Erfolgsgeschichte des Edelhofs: „Unsere Schule ist seit Jahrzehnten ein Kompetenzzentrum für forstliche Ausbildung im Waldviertel. Wir verbinden theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung und bilden junge Menschen aus, die Verantwortung für den Wald und seine Zukunft übernehmen.“ Der 3.000ste Forstfacharbeiter der LFS Edelhof ist Stefan Tauber aus Groß Gerungs.

Vom Wegerecht bis zur Laubholzbewirtschaftung – aktuelle Fachvorträge im Fokus 

Der Fachtag bot auch heuer ein vielfältiges Programm mit hochkarätigen Referenten. Den Auftakt machte Peter Herbst, Jurist und Forstsachverständiger, mit seinem Vortrag zum Thema „Wegerecht und  Grenzstreitigkeiten im Wald“, das besonders im Waldviertel von Bedeutung ist. Die dort typischen kleinteiligen Eigentümerstrukturen erschweren eine effiziente und bodenschonende Nutzung und Pflege der Waldbestände und stellen die Waldbesitzer:innen somit vor organisatorische sowie rechtliche Herausforderungen.

Im Anschluss widmete sich Martin Exenberger, Förster der Ernsthof Forstverwaltung GmbH, der „Laubholzbewirtschaftung“ und zeigte anhand praktischer Beispiele, wie die Nutzung verschiedener Laubholzarten zur ökologischen Stabilisierung und wirtschaftlichen Aufwertung der Wälder beitragen kann. Die Folgen der Klimaerwärmung, sei es durch Trockenheit oder großflächige Borkenkäferkalamitäten, stellen die Waldbesitzer:innen vor große Aufgaben hinsichtlich der Wiederaufforstung und der Bestandspflege. Um das Risiko erneuter Totalausfälle von Waldbeständen zu vermeiden, hat sich der Trend zum Mischwald zur zentralen Strategie gegen die Auswirkungen des Klimawandels entwickelt. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich unterstützt Waldbesitzer:innen aktiv bei der Mischwaldbegründung mit Laubholz und bietet in allen Bezirken kostenlose Weiterbildungsangebote an. Damit wird das Ziel einer nachhaltigen und klimaresilienten Forstwirtschaft in die Praxis umgesetzt.

Abschließend informierte Werner Löffler, Forstdirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, über den aktuellen Stand der EU-Entwaldungsverordnung sowie der Verordnung zur Wiederherstellung der Natur – Themen, die derzeit die forstpolitische Diskussion in ganz Europa prägen.

Der Wald als Lebens- und Wirtschaftsraum

„Immer mehr Menschen erkennen, dass der Wald weit mehr ist als eine Rohstoffquelle. Er ist Lebensraum, Erholungsraum und zugleich Wirtschaftsfaktor“, erklärte Wagner. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass es durch die unterschiedlichen Interessen von Grundeigentümer:innen, Freizeitnutzer:innen und verschiedenen Bewirtschaftungsformen immer wieder zu Konflikten komme – umso wichtiger seien fachliche  Veranstaltungen wie dieser Fachtag, um Verständnis und Dialog zu fördern.

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