Klare Absage an großflächige Außer-Nutzung-Stellungen
Graz, 22. März 2021 (aiz.info). – Unter dem Deckmantel des Klimawandels verlangen Umwelt-NGOs europaweit, dass der Wald weniger Holz liefern soll und teilweise sogar als Rohstofflieferant ungenutzt bleibt. Dagegen stemmen sich die heimischen Waldbauern sowie Grundbesitzer und erhalten dabei Unterstützung von namhaften Wissenschaftern. „Eine reduzierte Nutzung unserer Wälder würde den Klimawandel erst so richtig anheizen. Das ist verantwortungslos. Nur eine nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet Klimaschutz“, betonte der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Steiermark, Franz Titschenbacher, gestern zum Tag des Waldes. „Würde in Österreich kein Holz mehr genutzt, so würden die Treibhausgasemissionen jährlich sofort um zusätzliche 12 Mio. t ansteigen. Diese zusätzlichen 15% an klimaschädlichen Treibhausgasen würden den Klimawandel rasant beschleunigen“, warnte der Präsident.
Faktencheck widerlegt Irrglauben der Umweltaktivisten
Konkret fordern die NGOs, dass europaweit um rund 150 Mio. Festmeter weniger Holz geerntet werden soll. Außerdem verlangen die Umweltaktivisten, kein Holz mehr für die Wärmeproduktion sowie für die Papiererzeugung zu „verschwenden“. Renommierte österreichische Forschungseinrichtungen wie das Bundesforschungszentrum für Wald, die Universität für Bodenkultur und das Umweltbundesamt haben unterschiedliche Klimaszenarien simuliert und herausgefunden, dass gerade bewirtschaftete Wälder und der Holzprodukte-Kreislauf am stärksten zum Klimaschutz beitragen. Darüber hinaus würden die ohnedies benachteiligten ländlichen Regionen durch eine verringerte Nutzung weiter geschwächt werden. „Die Fakten liegen auf der Hand. Wir lehnen dieses Hochrisiko-Konzept der Umweltakteure strikt ab“, hob der Kammerpräsident hervor.
Österreichische Forststrategie beispielgebend für Europa
„Eine verantwortungsvolle, nachhaltige Nutzung von Holz für stoffliche und energetische Zwecke sowie die Stärkung der Widerstandskraft unserer Wälder sind wesentlicher Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel und für die angepeilte Klimaneutralität bis 2040. Das entspricht exakt der nachhaltigen Wirtschaftsweise unserer Familienforstbetriebe. Gleichzeitig sind langlebige Holzprodukte ein wichtiger CO2-Speicher, was dem Aufbau eines ‚zweiten Waldes‘, etwa in Form von Holzhäusern, entspricht“, betonte Titschenbacher. Er rät der EU, den österreichischen Weg in die EU-Forststrategie zu übernehmen, die derzeit gerade verhandelt wird.
Österreich verstärkt Erfolgsweg mit gewichtigem Investitions- und Forschungspaket
„Mit Weitblick hat die österreichische Bundesregierung ein starkes Investitions- und Forschungspaket in der Höhe von 350 Mio. Euro für klimafitte Wälder geschnürt. Damit soll die angespannte Lage auf dem Holzmarkt langfristig wieder stabilisiert werden. Folgende Schwerpunkte sind der Schlüssel für einen wirkungsvollen Beitrag der Forst- und Holzbranche zum Klimaschutz: die verstärkte Entwicklung klimafitter Wälder, die Errichtung von Forschungsanlagen zur Herstellung von Holzgas und Biotreibstoffen, die Verdichtung der Nahwärmeversorgung auf Biomassebasis, eine Holzbauoffensive sowie die Förderung der Artenvielfalt im Wald“, unterstrich der Kammerpräsident.