LK-Präsident Hechenberger: Neben dem wirtschaftlichen Aspekt für die Forstwirtschaft profitiert auch die Gesellschaft mehrfach vom Naturraum Wald.
In Tirol spielt der Wald eine bedeutende Rolle, nimmt er doch über 40 % der Landesfläche ein. Das gesamtwirtschaftliche Potential von Forstwirtschaft und Holzindustrie stärkt die heimische Wertschöpfungskette. Vor allem im Bezirk Imst spielt der Wald eine wichtige Rolle – nimmt er doch gerade dort eine unerlässliche Schutzfunktion war.
„Aus der Forst- und Holzwirtschaft beziehen in Tirol 33.000 Menschen ein Einkommen. Mit rund 1.400 Unternehmen und einem jährlichen Produktionswert von 1,3 Milliarden Euro zählen Forst- und Holzwirtschaft zu den stärksten Wirtschaftszweigen in Tirol“, zeigt LK-Präsident Josef Hechenberger bei seinem Besuch im Bezirk Imst auf. Das Zusammenspiel von Produktion und Weiterverarbeitung bildet eine starke wirtschaftliche Grundlage. „Forstwirtschaft heißt in Generationen denken. Für Tirols Bäuerinnen und Bauern nehmen unsere Wälder einen zunehmend hohen Stellenwert als Wirtschafts- und Einkommensgrundlage ein“, so Hechenberger. Auch die Gesellschaft profitiert von einem funktionierenden Wald, denn dieser spielt als Erholungs-, Aktivitäten- und Naturraum eine wesentliche Rolle für die Lebensqualität der Tiroler Bevölkerung.
Heimische Wertschöpfung naturnah und effizient.
„Die Branche Forst und Holz ist in den letzten Jahrzehnten zu einem immer wichtigeren Pfeiler im ländlichen Raum geworden. Der Rohstoff und die Arbeitsplätze sind vor Ort und die qualitativ hochwertigen Produkte werden für den Holzbau exportiert. Gerade im alpinen Raum ist das nur dann erfolgreich, wenn naturnahe und effiziente Forstwirtschaft am Anfang dieser Kette stehen“, so Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbandes Österreich. Die Arbeit im Wald ist gefährlich und anspruchsvoll, eine Sache für Profis. „Die Waldbesitzer brauchen deshalb auch Unterstützung durch die Gesellschaft, um die wichtigen Schutz-, Nutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkungen aufrecht zu erhalten und trotzdem erfolgreich wirtschaften zu können. Denn der Rohstoff Holz ist gefragt und bedeutet heimische Wertschöpfung, die wir alle brauchen“, so Rosenstatter weiter.
Schutzwaldbewirtschaftung zur Sicherung von Siedlungsraum.
„Die Waldfläche im Bezirk erstreckt sich auf rund 46.000 Hektar, wobei der Schutzwald eine lebenswichtige Funktion innehat. Mehr als drei Viertel Waldfläche ist Schutzwald. Also jene Fläche, die sehr kostenintensiv zu bewirtschaften ist. Unsere Waldbesitzer und -bewirtschafter tragen eine große Verantwortung. Die Waldflächen müssen intensiv bearbeitet und verjüngt werden, damit der Wald auch seine Schutzfunktion erfüllen kann. Imst zählt mit zu den waldreichsten Bezirken Tirols“, skizziert Rudolf Köll, Obmann des Tiroler Waldverbandes die forstlichen Situation.
„Im Bezirk Imst sind die Ansprüche an die Forsttechnik sehr hoch: Die Seillängen bei der Holzbringung und die Steilheit des Geländes, sind die Herausforderungen, denen sich unsere Waldbesitzer und Waldarbeiter stellen müssen. Sie leisten unvorstellbares – vor allem auch für die Sicherung der Lebensräume im Bezirk. Die Schutzwaldpflege ist einfach unerlässlich“, hebt Köll die umfangreichen Funktionen des Waldes hervor.
Forst und Wald im Bezirk Imst.
- Gesamtwaldfläche: rund 46.000 Hektar (entspricht einer Waldausstattung von 27 %)
- Waldkategorien: 78 % Schutzwald, 22 % Wirtschaftswald
- Rund 320 Wildbäche und über 300 Lawinen bedrohen den Siedlungsraum im Bezirk
- Ca. 9.900 Personen besitzen Wald im Bezirk
- Jährliche Erntemenge ca. 80.000 m3 Holz – nachhaltige geerntet
- Über 1.000 km Forstwege zur Waldbewirtschaftung
- Rund 850.000 Euro wurden in den letzten Jahren zur Verbesserung/Erhaltung des Schutzwaldes investiert
- Technische Verbauung zur Sicherung des Lebensraumes würde rund 100mal so viel kosten, wie die Erhaltung/Verjüngung eines intakten Schutzwaldes
Foto (v.l.n.r.): LK-Präsident Josef Hechenberger, Rudolf Rosenstatter (Obmann Waldverband Österreich), Franz Lanschützer (Abteilungsleiter Forstwirtschaft LK Salzburg) und Rudolf Köll (Obmann Waldverband Tirol) zeigten heute in Imst die Bedeutsamkeit der Waldbewirtschaftung auf.
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