Technische Schutzmaßnahmen sind viel teurer als Waldpflege
Salzburg, 24. Jänner 2019 (aiz.info). – „Die massiven Schneefälle und die große Lawinengefahr zeigen wieder einmal, dass ein gesunder Schutzwald das effektivste Mittel gegen die weiße Gefahr ist“ betonte heute Agrarlandesrat Josef Schwaiger. Salzburg sei in dieser Hinsicht gut aufgestellt, 142.000 ha – ein Viertel der Landesfläche – sei Schutzwald.
„Von Menschen erbaute Schutzmaßnahmen kosten das 140-fache der Waldpflege und können die natürliche Barriere aus Bäumen nur ergänzen. Damit diese wirklich gegen Lawinen helfen, müssen sie aber selbst geschützt werden“, unterstrich Schwaiger. Damit das gelinge, sei auch in Zukunft eine gut funktionierende Partnerschaft aller beteiligten Akteure wie Forstwirtschaft, Jagd und Landwirtschaft nötig.
Jägerschaft als Hüter des Schutzwaldes
Einen wichtigen Beitrag leisten laut Schwaiger die 11.000 Salzburger Jägerinnen und Jäger. „Gezielte Bestandsregulierung trägt dazu bei, dass Wald und Wild im Gleichgewicht bleiben. Auch artgerechte Winterfütterungen tragen maßgeblich dazu bei, größere Verbiss-Schäden zu verhindern“, bedankte sich der Landesrat bei der Jägerschaft für ihren unermüdlichen Einsatz in diesem besonders schneereichen Winter. Die Wildtierfütterung solle in erster Linie von Profis vorgenommen werden.
Bundesforste: Gleichgewicht von Wald und Wild
Neben der Jägerschaft spielen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) eine Schlüsselrolle bei der Pflege des Schutzwaldes. Fast 150.000 ha Wald werden von den ÖBf-Experten in Salzburg bewirtschaftet, auch hier lautet das Prinzip „Gleichgewicht von Wald und Wild“. Das garantiert dem Lebensraum angepasste, gesunde Wildbestände und intakte Wälder. „Gerade die vergangenen Wochen haben angesichts der Schneemassen gezeigt, wie wichtig intakte Schutzwälder sind. In den letzten Wochen waren wir – oft unter widrigsten Verhältnissen – intensiv im Einsatz, um die Fütterungen zu bewerkstelligen“, berichtet ÖBf-Vorstand Georg Schöppl.