Die Hälfte des Vorarlberger Landtages ist weiblich, der Vorarlberger Wald zu einem Fünftel. Dieses Fünftel ist nach außen kaum sichtbar, bei Fachveranstaltungen in der Forstwirtschaft permanent unterrepräsentiert. Das wollen wir ändern!
Sylvia Rickmann, Geschäftsführerin des Vorarlberger Waldvereins: 
Unter dem Motto „Die Wälder hegen und pflegen, statt zuhause bleiben und fegen!“ sagen auch wir „Yes she can!“
Dr. Tamara Eckhart, Waldaufseherin Unteres Rheintal und Plenterwaldexpertin: 
Die Sichtbarkeit von Frauen in der Forstwirtschaft stärkt nicht nur die Branche, sondern zeigt: Vielfalt ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Waldwirtschaft.
Andrea Schwarzmann, Obfrau des LFI Vorarlberg: 
Es ist hoch an der Zeit, Frauen zu Mut machen, sich für ihren Wald zu interessieren, ihn als eigenen Wirkungsbereich (mit) zu gestalten, die Stimme zu erheben, Fragen zu stellen und die eigene Sicht aktiv einzubringen.
Was seit 2011 in einem von Bund, Ländern, Europäischer Union, LFI und Waldverband unterstützten Pilotprojekt in der Steiermark erfolgreich läuft, startet jetzt österreichweit durch: Frauen in der Forstwirtschaft zu stärken, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln und den Austausch unter ihnen zu fördern. Das nimmt der Vorarlberger Waldverein aktiv in die Hand. In Kooperation mit dem LFI Vorarlberg werden themenspezifische Waldspaziergänge für Frauen angeboten.
Zielgruppe sind Waldbesitzerinnen, aber auch Jägerinnen, Natur- und Umweltschützerinnen und natürlich die Frauen und Partnerinnen von Waldbesitzern, in der Forstwirtschaft Tätigen, einfach alle interessierten Frauen. Wir wollen damit eine Plattform eröffnen, auf der sie sich ohne Hemmungen informieren können, sich vernetzen, Unterstützungsangebote entdecken und über den Wald diskutieren können.
Welche Waldspaziergänge für Frauen stehen bis Mitte 2026 schon fest?
- Am 28.11.2025 „Plenterwald für Einsteigerinnen“
 - Am 21.03.2026 „Wald und Wild – (k)ein Widerspruch“
 - Am 19.06.2026 „Habitatbaum, Samenbaum oder Erntebaum – Nutzungsperspektiven“
 
Österreichweit sind 29 Prozent Waldeigentümerinnen und Waldmitbesitzerinnen. 23 Prozent, also fast ein Viertel der österreichischen Waldflächen – liegt in ihren Händen. In Vorarlberg sind es je ein Fünftel. Diese aus 2020 stammenden Daten werden heute kaum anders sein.
Eine deutliche Sprache sprechen Umfrageergebnisse aus der FEM4FOREST – Studie / 2021:
Quelle: Fem4Forest Collected needs of women in forestry report (2021), Graph. Aufbereitung: D. Karisch-Gierer
Gibt es einen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Forstwirtschaft?
Ja, es gibt ihn tatsächlich: „Gender in the jungle: a critical assessment of women and gender in current forestry research“ (Center for International Forestry Research) belegt, dass der weibliche Zugang zum Wald Biodiversität und ökologische Zusammenhänge stärker berücksichtigt.
Macht das einen Unterschied?
Ja, das macht einen Unterschied:
- Den Waldbesitzerinnen geht es ganz besonders um die nachhaltige Gestaltung ihres eigenen Waldes (Klimawandel, Biodiversität, usw.), um ihren Wald als Einkommenschance und um Unabhängigkeit und Eigenständigkeit.
 - Der Forstwirtschaft bringt es unterschiedliche Perspektiven und Blickwinkel, Kompetenzen und Potenziale, eine Imagesteigerung und nicht zuletzt weniger Abwanderung qualifizierter Frauen, wenn es im ländlichen Raum mehr Zukunftsperspektiven gibt.
 - Höhere Frauenbeteiligung fördert innovative Ansätze und umsichtigere Entscheidungs-findung für kooperative und konsensfördernde Lösungen. Bereits die Diskussionen dazu laufen weniger emotional, weniger laut und sachlicher mit Frauenbeteiligung ab.
 
Warum Waldspaziergänge NUR für Frauen?
Spezielle Angebote nur für Frauen motivieren Frauen, sich stärker zu engagieren, sich freier zu informieren, sich mehr zuzutrauen.
Kontakt zum Thema: Geschäftsführerin Sylvia Rickmann, Tel. 0670 404 1884, E-Mail info@waldverein.at
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Der Vorarlberger Waldverein setzt sich für naturnahe, nachhaltige und multifunktionale Waldwirtschaft mit lebensraumgepassten Schalenwildbeständen ein. Stabile Schutzwälder und „klimafitte“ Mischwälder sind in einem Gebirgsland wie Vorarlberg sehr wichtig. Die Förderung des heimischen, umweltfreundlichen Rohstoffes Holz als Baustoff und Energieträger ist ein großes Anliegen. Der Vorarlberger Waldverein ist ein Forum für den Meinungsaustausch zwischen öffentlichen, forstlichen und anderen Interessen. Mitglieder sind Freund:innen des Waldes, Waldbesitzer:innen, Forstleute, Naturinteressierte, Jäger:innen und in der Forst- und Holzwirtschaft Tätige.
Das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) ist das Bildungsunternehmen der Landwirtschaftskammer und Sympathie- und Imageträger der Land- und Forstwirtschaft. Wir initiieren Innovationen und stärken den persönlichen und beruflichen Erfolg. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen bewusst lebende, interessierte Menschen, insbesondere Bäuerinnen und Bauern.










