Angesichts des erneuten Abwärtstrends einiger Wirtschaftsindikatoren und hoher wirtschaftspolitischer Unsicherheiten ist eine neuerliche Abschwächung der Konjunktur in Österreich durchaus möglich. Eine rasche Erholung der Bauwirtschaft erscheint daher unwahrscheinlich.
Trotz der getrübten Konjunkturaussichten wird Fichtensägerundholz gut nachgefragt. Die Werke sind aufnahmefähig. Planmäßig bereitgestellte Sortimente sowie aktuell in geringen Mengen anfallendes Schadholz wird zügig abtransportiert. Die Preise sind zumeist stabil, regional haben sie sogar etwas zulegen können. Der Absatz von Kiefer ist aktuell sehr schwierig. Vor der Ernte ist sicherzustellen, dass das Holz rasch abtransportiert und übernommen wird, um Qualitätsverlust durch Bläue zu verhindern. Bei Lärche übersteigt nach wie vor die Nachfrage das Angebot, die Preise sind auf hohem Niveau stabil.
Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind meist gut mit Industrierundholz bevorratet. Während bei Schleifholz kaum Absatzmöglichkeiten vorhanden sind, halten sich bei Faserholz Angebot und Nachfrage die Waage. Der Abtransport und die Übernahme erfolgen meist zeitnah. Lediglich in den östlichen Schadgebieten kommt es zu leichten Verzögerungen. Die Preise sind stabil. Rotbuchenfaserholz ist differenziert zu betrachten. Während im Süden Österreichs eine leichte Nachfragebelebung spürbar ist, ist die Abnahme im Norden kontingentiert. Die Preise sind stabil.
Die Situation am Energieholzmarkt bleibt angespannt. Die Lager der Abnehmer sind voll. Die Nachfrage ist witterungsbedingt stark rückläufig bzw. nicht vorhanden. Zusätzliche Mengen außerhalb von Langfristverträgen sind nicht absetzbar. Auch bei qualitativ hochwertigem Brennholz ist der Absatz zum Erliegen gekommen. Eine Belebung ist so schnell nicht absehbar.
Das in meisten Teilen Österreichs ausgeprägte Niederschlagsdefizit schwächt die Bestände weiter und macht sie für Borkenkäferbefall anfällig. Mit dem neu entwickelten Borkenkäfer-Dashboard auf www.borkenkaefer.at ist eine noch bessere Gefahrenabschätzung möglich. Die Anwendung wird in folgendem Video erklärt: https://youtu.be/2s8fzB2vtaM
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum April – Anfang Mai 2025 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden. Abweichungen und Änderungen vorbehalten.
Holzmarktbericht Mai 2025
Holzpreise Mai 2025
Preisentwicklung Mai 2025