LK Österreich: Holzeinschlag 2020 – Spiegelbild der schlechten Holzpreise

Mai 6, 2021 | Allgemein

Mit 16,79 Mio. Erntefestmetern haben WaldbesitzerInnen marktkonform agiert

„Die Klimakrise und ihre Auswirkungen, wie lange Dürreperioden mit Borkenkäferbefall, schlägt sich auch negativ auf den Holzmarkt nieder. Ein nicht planbares, temporäres Überangebot an Holz in Kombination mit Billigimporten ließen die Holzpreise in den Keller rasseln. Der Schadholz bedingte Erntezwang reduzierte sich ab Mai aufgrund einer für den Wald günstigen Witterung. Im Herbst blieben Anreize zur Intensivierung der Holzernteaktivitäten aus. Den Regeln des Marktes folgend, reagierten die WaldbesitzerInnen daher mit Zurückhaltung, weil das über Generationen gewachsene, wertvolle Holz zu vernünftigen Preisen verkauft werden will“, kommentiert Präsident Franz Titschenbacher, Vorsitzender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der LK Österreich, die Holzeinschlagsmeldung für das Jahr 2020.

Die marktkonforme Reaktion kann vor allem im Kleinwald beobachtet werden, da dieser im Vergleich zum Vorjahr um 17 % weniger Holz geerntet hat. Aufgrund der Fixkostenbelastung bei größeren Forstbetrieben, ist der Rückgang mit 7 % weniger stark ausgeprägt. Obwohl witterungsbedingt die Holzmengen aus Stürmen und Borkenkäferbefall zurückgegangen sind, entfällt dennoch mehr als die Hälfte der genutzten Menge auf „Schadholz“ und liegt um 38 % über dem 10-jährigen Durchschnitt.

„Die derzeit steigenden Sägerundholzpreise wirken zwar motivierend, kommen jedoch für den Großteil der WaldbesitzerInnen zu spät. Die Seilwinde wurde aktuell gegen Pflug und Sämaschine ausgetauscht, die Arbeitszeitkapazitäten werden in der Landwirtschaft zur Lebensmittelproduktion gebraucht. Dennoch ist das Bemühen erkennbar, auf die aktuelle starke Nachfrage positiv zu reagieren“, erklärt Titschenbacher.

„Wenn sich die satten Gewinne der Sägeindustrie nun auch im Holzpreis für die WaldbesitzerInnen niederschlagen, steuern wir einer sehr guten Holzerntesaison 2021 entgegen. Das Preisniveau wird deutlich über der 100-Euro Grenze liegen müssen, damit sich die Arbeit im Wald auch wieder rentiert und Eigenmittel in einen klimafitten Wald reinvestiert werden können“, so Präsident Titschenbacher abschließend.

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