Kalamitäten bringen heimischen Waldbesitzern große wirtschaftliche Einbußen

Jan 17, 2019 | Allgemein

Rundholzpreis zum Teil weiter unter Druck geraten

Wien, 16. Jänner 2018 (aiz.info). – Das Wirtschaftswachstum fiel im Jahr 2018 in Österreich mit 2,7% deutlich höher aus als im Durchschnitt des Euro-Raumes. Für 2019 wird laut WIFO mit einem robusten, aber geringeren Wachstum von 2% gerechnet. Die Kalamitäten der vergangenen beiden Jahre bringen den österreichischen Waldbesitzern große wirtschaftliche Einbußen im Holzgeschäft. Der nur durch Preisabsenkung und Qualitätsverlust entstandene Schaden kann mit rund 250 Mio. Euro beziffert werden, teilt die LK Österreich in ihrem aktuellen Holzmarktbericht mit.

Massive Schneemengen behindern Holzernte in Gebirgsregionen

Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind anhaltend gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Nach abwartender Haltung der Industrie im Dezember wurden nun Neuabschlüsse vereinbart. Dabei zeigt sich, dass der Holzpreis teilweise weiter unter Druck geraten ist. Das Leitsortiment Fichte B, 2b liegt österreichweit zwischen 73 und 91 Euro je Festmeter (FMO), in den Käferschadensgebieten des Waldviertels liegt er auch darunter. Der Absatz von Kiefer bleibt aufgrund des Überangebotes an Fichte schwierig. Lärche ist nachhaltig zu attraktiven Preisen gefragt. Geringer Niederschlag in den Borkenkäfer- und tiefer liegenden Sturmschadensgebieten begünstigt die Aufarbeitung, wobei die mangelnden Transportkapazitäten weiterhin ein Nadelöhr darstellen. In den Gebirgsregionen verhindern die massiven Schneemengen der letzten Wochen hingegen eine Ernte oder Begehung. Daher ist derzeit auch nicht abschätzbar, ob gröbere Schneebruchschäden entstanden sind.

Wertholzsubmissionen in Nieder- und Oberösterreich

Am Laubsägerundholzmarkt dominiert weiterhin die Eiche. Dementsprechend entfällt der größte Anteil der gelieferten Stämme für die Wertholzsubmissionen Ende Jänner in Nieder- und Oberösterreich auch auf diese Baumart. Aber auch die Buche wird bei leicht gestiegenen Preisen sehr gut nachgefragt. Pappelholz wird unverändert auf niedrigem Vorjahresniveau gehandelt.

Die Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie ist ebenfalls sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Angebotene Mengen werden abgenommen und bei verfügbaren Transportkapazitäten auch laufend abgefrachtet. Rotbuchenfaserholz wird weiterhin gut nachgefragt. Der Absatz von Eschenfaserholz ist bei verschiedenen Abnehmern möglich.

Absatz von Energieholz schwierig

Der Absatz von Energieholz ist vor allem in den Borkenkäfer-Schadgebieten aufgrund des Überangebotes sehr schwierig. Aber auch im Süden, wo bisher eine gute Vermarktungsmöglichkeit bestand, ist aufgrund des Windwurfes regional ein Preisdruck spürbar. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Brennholz ist anhaltend rege.

 

Weitere aktuelle Beiträge

EU-WALDPOLITIK MUSS NACHHALTIGE BEWIRTSCHAFTUNG ERMÖGLICHEN

EU-WALDPOLITIK MUSS NACHHALTIGE BEWIRTSCHAFTUNG ERMÖGLICHEN

Land NÖ, Landwirtschaftskammer NÖ und NÖ Waldverband unterzeichnen Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung St. Pölten, 20. März 2024 (aiz.info). - Die neue EU-Entwaldungsverordnung und das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur sind fernab jeder Realität...

mehr lesen