Schwerpunkt in der Aufarbeitung von Käferholz
Wegen der weiterhin gedämpften Nachfrage aus dem In- und Ausland weist die österreichische Volkswirtschaft nur ein knapp positives Wachstum auf. Wirtschaftsindikatoren prognostizieren die Fortsetzung der derzeit verhaltenen Erholung.
Das in weiten Teilen Österreichs sehr ausgeprägte Defizit an Winter- und Sommerniederschlägen und die überdurchschnittlichen Temperaturen führen zu einem im Vergleich zum Vorjahr starken Käferholzanfall. Der Schwerpunkt der Holzernteaktivitäten liegt daher seit rund einem Monat in der raschen Aufarbeitung von Kalamitätsholz. Die Rohstofflager aller Holzverbraucher – inklusive Biomasseheizwerke – sind aufgrund der daraus resultierenden überdurchschnittlichen Anlieferung bestens gefüllt. Der Importdruck aus den benachbarten Staaten Bayern, Tschechien und Slowenien ist deutlich spürbar und verschärft die Lage. Neben dem Buchdrucker ist auch ein verstärkter Befall durch den Kupferstecher gegeben. Eine besonders rasche Aufarbeitung wird empfohlen, die Stammsortimente sind dann problemlos als Frischholz vermarktbar.
Die Nachfrage der österreichischen Sägeindustrie ist dementsprechend verhalten und konzentriert sich auf Frischholz. Während im Süden Österreichs bereit gestellte Mengen noch relativ zügig abfließen, verläuft die Abfuhr im Norden schleppend. Die Preise für das Leitsortiment Fichte, B, 2b, bewegen sich rund um € 90,-/FMO. Das Käferholz führt zu einem massiven Anstieg weniger hochwertiger Schnittholzsortimente. Daher ist mit deutlichen Abschlägen für Braunbloche und dem CX-Sortiment zu rechnen.
Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind ebenfalls sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Dementsprechend ist die Nachfrage auch bei diesen Sortimenten verhalten. In den Schadgebieten im Norden Österreichs ist die Zufuhr streng kontingentiert. Der Holzabtransport verläuft dementsprechend schleppend. Im übrigen Bundesgebiet erfolgt die Zufuhr größtenteils problemlos. Am Standort Pöls laufen die Reparaturarbeiten im Zeitplan und sind voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen. Die Preise sind stabil.
Der vor allem durch den Eisbruch bedingte Rückstau bei Buchenfaserholz sollte sich im vierten Quartal entspannen.
Der Energieholzmarkt verläuft sehr ruhig. Die Standorte sind sehr gut versorgt. Im aktuellen Marktumfeld ist es leicht, umfangreiche Energieholzlager aufzubauen. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Brennholz ist weiterhin gegeben. Da der Markt für Rotbuchensortimente zur stofflichen Verwertung gesättigt ist, kommt es verstärkt zur Umschichtung für Brennholzzwecke.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Ende August bzw. Anfang September 2015. Alle Preise sind Nettopreise zuzüglich Umsatzsteuer.
Holzmarktbericht September 2015