HOLZMARKTBERICHT der LKÖ – Juli 2018

Jul 16, 2018 | Holzmarktberichte

Das positive Wirtschaftswachstum in Österreich hält weiterhin an. Neben dem privaten Konsum und einem robusten Außenhandel tragen vor allem Neu- bzw. Erweiterungsinvestitionen zur guten Konjunkturentwicklung bei.

Der Markt für Nadelsägerundholz ist aufgrund des kalamitätsbedingen Überangebotes aus dem In- und Ausland österreichweit äußerst angespannt. Die Rundholzlager der österreichischen Sägeindustrie sind weiterhin voll ausgelastet. Ein großes Sägewerk bemüht sich, gemeinsam mit einzelnen Stammkunden qualitativ geeignetes Fichtensägerundholz aus den Borkenkäferschadgebieten in Nasslagern zu konservieren, um damit einem möglichen Versorgungsengpass im vierten Quartal vorzubeugen. Grundsätzlich sind derzeit die Abfuhr- und Übernahmekapazitäten am Limit, wobei sich die Wartezeiten etwas verkürzt haben. Von einer durchgreifenden Entspannung kann jedoch nicht gesprochen werden. Die Vermarktung von Rundholz ohne Vertrag und Lieferprofil ist meist unmöglich. Aufgrund des Überangebotes wurden erneut die Preise für das Leitsortiment Fichte ABC, 2 b um rund drei Euro abgesenkt. Durch die noch wesentlich stärkere Preisreduktion beim Cx-Sortiment hat sich der Abstand zu Frischholz auf rund € 35,-/FMO erhöht. Außerhalb der Schadgebiete wird das obere Preisband von 90 Euro bislang nicht unterschritten, in Osttirol und Vorarlberg liegen die Preise auch darüber.

Der Absatz von Kiefer ist derzeit problematisch. Im Negativsog der Fichte hat der Preis auch bei dieser Baumart neuerlich nachgegeben. Einzig die Lärche ist unabhängig von den Geschehnissen am Holzmarkt weiterhin rege nachgefragt.

Die Standorte der Zellstoff-, Papier und Plattenindustrie sind aufgrund der hohen Einschlagstätigkeit ebenfalls sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Insbesondere für Schleifholz ist weiterhin Aufnahmefähigkeit für heimisches Holz gegeben. Sofern Transportkapazitäten vorhanden sind, finden sowohl Holzabfuhr als auch Übernahme zeitnahe statt. Die Preise sind auf unattraktivem Niveau stabil. Rotbuchenfaserholz ist bei mäßiger Bevorratung und gleichbleibenden Preisen normal nachgefragt. Eschenfaserholz, anfallend aufgrund des Eschentriebsterbens, kann bei verschiedenen Abnehmern abgesetzt werden.

Unverändert ist die Situation am Energieholzmarkt. Während im Süden gute Absatzmöglichkeiten bestehen, ist die Vermarktung zusätzlicher Mengen im Norden – vor allem in den Schadgebieten – nur zu reduzierten Preisen möglich. Mit Jahresende laufen die Verträge mit dem Heizkraftwerk Simmering aus. Aufgrund fehlender Nachfolgetarife im Ökostromregime ist die Zukunft des Werkes aus heutiger Sicht ungewiss. Ein Wegfall solcher Großabnehmer würde nicht nur weiteren Druck auf den Energieholzmarkt ausüben, sondern auch die Möglichkeiten bei der Bekämpfung gegen den Borkenkäfer einschränken.

Es wird weiterhin empfohlen, die Bestände auf frischen Borkenkäferbefall zu kontrollieren, nur diese raschest zu entfernen und so zu lagern, dass keine weitere Gefährdung für die verbleibenden Bestände entsteht. Gerade in der sehr angespannten Situation ist auf eine ÖHU-konforme Rundholzübernahme zu achten.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf getätigte Geschäftsfälle des Zeitraumes Juni – Anfang Juli und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

Holzmarktbericht Juli 2018

Holzpreise Juli 2018

Preisentwicklung Juli 2018

Weitere aktuelle Beiträge

Nachfrage bei fast allen Sortimenten gedämpft

Nachfrage bei fast allen Sortimenten gedämpft

Die hohen Zinssätze belasten nach wie vor die Nachfrage nach Bauprodukten und -leistungen. Trotz voraussichtlicher Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank im Laufe des Jahres wird für 2024 lediglich mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 %...

mehr lesen
Geplante EU-Bürokratie geht Waldbauern zu weit

Geplante EU-Bürokratie geht Waldbauern zu weit

Wien, 20. März 2024, Waldverband Österreich – Seit 1971 macht der Internationale Tag des Waldes jedes Jahr aufs Neue am 21. März auf den Mehrwert nachhaltig bewirtschafteter Wälder für die Gesellschaft aufmerksam. „Bisher war außer Streit gestellt, dass die...

mehr lesen